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Nicolas Maduro (rechts) mit dem ehemaligen Chef des Militärgeheimdienstes Hugo Carvajal.

Foto: EPA/Miraflores Palace

Caracas - Venezuela soll nach dem Wunsch der regierenden Sozialisten fest auf dem Kurs des verstorbenen Staatschefs Hugo Chávez bleiben. Bis 2019 soll das Fundament des "bolivarischen Sozialismus" gefestigt sein. Präsident Maduro wurde zum Chef der Chavista-Partei ernannt.

Mit einem klaren Bekenntnis zu Hugo Chávez und dessen linksgerichtetem Staatsmodell haben Venezuelas regierende Sozialisten ihren ersten Parteitag nach dem Tod des "Comandante" begonnen. Zum Auftakt des sechstägigen Parteitages in Caracas bestimmten die Delegierten Staatschef Nicolas Maduro am Samstagabend (Ortszeit) zum Präsidenten der Vereinigten Sozialistischen Partei Venezuelas (PSUV). Maduro betonte, bis 2019 solle Venezuela die erste Phase auf dem Weg zu einem sozialistischen Land abgeschlossen haben.

Maduro zum Parteichef gewählt

Die über 900 Delegierten - darunter 537 von landesweiten Regionalverbänden gewählte Vertreter - ernannten den 51-jährigen Maduro zum Parteichef der im März 2008 ins Leben gerufenen "Partido Socialista Unido de Venezuela" (PSUV). Der verstorbene Chávez wird als Gründungspräsident und "Ewiger Führer" geehrt.

Maduro räumte in einer Ansprache auch Defizite in der Partei ein. "Es ist wahr: Nicht alles ist perfekt in der PSUV. Aber ich weiß, dass es im Inneren der Partei eine enorme kritische und kreative Kraft gibt, um das zu korrigieren, was korrigiert werden muss."

Dem bis Donnerstag dauernden Parteitag gab er drei wichtige Aufgaben vor, um Fortschritte auf dem Weg zur "höchsten sozialen Glückseligkeit" der Menschen zu erreichen: 1.) Es müsse eine klare Konzeption für den Sozialismus angeboten werden. 2.) Die Konzepte und Werte der Rechten müssten erkennbar gemacht und abgegrenzt werden. 3.) Die PSUV müsse Avantgarde sein für die neuen humanistischen Werte des 21. Jahrhunderts.

Proteste gegen die Regierung

Venezuela wurde in den vergangenen Monaten von massiven Antiregierungsprotesten der Opposition erschüttert, bei denen dutzende Menschen getötet und hunderte verletzt wurden. Die Regierung sieht diesen "Putschversuch" aber als niedergeschlagen an. Mit über sieben Millionen Mitgliedern ist die PSUV die stärkste politische Organisation des südamerikanischen Landes. Das Parlament (Asamblea Nacional) in Caracas wird von den PSUV-Abgeordneten dominiert, und PSUV-Vizepräsident Diosdado Cabello ist Parlamentspräsident.

Die Basisgruppen der Partei haben für den Kongress mehr als 20.000 Vorschläge zur Diskussion vorbereitet. Begleitet wird der Parteitag von zwei wichtigen Ereignissen: den Gedenkfeiern für den 2013 gestorbenen "Comandante" Hugo Chávez, der am 28. Juli 60 Jahre alt geworden wäre, und dem mehrfach verschobenen Mercosur-Gipfel am Tag darauf. (APA, 28.7.2014)