Wien - Die Raiffeisen Bank International (RBI) will sich in Russland künftig verstärkt auf Privatkunden konzentrieren. Im Geschäftskundenbereich würden die Margen stark zurückgehen, bei den Privatkunden "sehen wir das noch nicht", sagte RBI-Chef Karl Sevelda in einem am Dienstag erschienenen Interview mit der Tageszeitung "Wirtschaftsblatt".

Die geplante Verschärfung der EU-Sanktionen gegen Russland würde nicht nur Russland, sondern auch der Ukraine und der EU schaden, warnte der Bankchef. Für das österreichische Institut war das Russlandgeschäft zuletzt noch immer der größte Ergebnisbringer im Konzern. RBI ist der zweitgrößte Kreditgeber in Osteuropa nach der UniCredit -Tochter Bank Austria.

Den Verkauf der ukrainischen Tochter hatte die RBI angesichts der Krise auf Eis gelegt. "Wir wollten sie verkaufen, weil uns das Rechtssystem ein normales Wirtschaften sehr schwer gemacht hat", sagte Sevelda. Der Bankchef hoffe nun, dass das neue Parlament, das im Herbst gewählt werden soll, ein rechtssicheres Umfeld schaffen wird. "Daher sehen wir uns jetzt einmal an, wie sich die Situation weiterentwickelt", sagte Sevelda. (APA, 29.7.2014)