Zagreb - Kroatien hat Schwierigkeiten, beim Budget die EU-Vorgaben zu erfüllen. Finanzminister Boris Lalovac plant für Herbst eine Revision des Budgets 2014. Das Defizit droht um zusätzliche fünf Milliarden auf bis zu 19 Milliarden Kuna (rund 2,5 Milliarden Euro) zu steigen. Ein Grund dafür ist, dass der Tourismus, der vor allem in den Sommermonaten für Einkünfte sorgt, hinter den Erwartungen blieb.
Kroatien unternahm erst im Frühjahr eine Budgetrevision, nachdem die EU-Kommission ein Defizitverfahren für das jüngste EU-Mitglied angekündigt hatte. Damals wurde das Defizit von 17 auf 13,5 Milliarden Kuna gesenkt. Nun scheint es, dass weder der alten, noch der neuen Plan halten wird, berichtete die Zeitung "Jutarnji list" am Dienstag. Kroatien werde wesentlich länger brauchen, um die Ziele der EU umzusetzen, stellte die Bonitätsagentur Standard & Poor's in ihrem jüngsten Bericht fest.
Lalovac plant nun Einsparungen in allen Ressorts und in manchen Bereichen die Kürzung von Gehältern. Diese Woche beginnen die Verhandlungen mit den einzelnen Ministerien, kündigte Lalovac am Montag im kroatischen Rundfunk HRT an. "Das Einzige, das ausgabenseitig unangetastet bleibt, sind die Pensionen", sagte der Minister. Beispielsweise sind im kroatischen Budget für 1,2 Millionen Pensionisten 36 Milliarden Kuna vorgesehen, für 250.000 öffentlich Bedienstete aber 31 Milliarden Kuna. (APA, 29.7.2014)