EU-weit/Basel/Wien - Mit dem monoklonalen Antikörper Obinutuzumab wurde jetzt in Europa eine im Vergleich zu den bisher verwendeten Medikamenten deutlich wirksamere Therapie gegen die häufigste Leukämieform, die chronisch lymphatische Leukämie (CLL), zugelassen. Auf diese Form entfallen 25 bis 30 Prozent aller Leukämieerkrankungen. Jährlich gibt es in Europa rund 20.000 Neuerkrankungen und rund 13.000 Todesfälle.

Die Zulassung gilt in Kombination mit einer Chlorambucil-Chemotherapie zur Behandlung von Patienten mit bis dahin noch nicht therapierter CLL-Erkrankung, wenn das sonst verwendete Chemotherapeutikum Fludarabin als Ersttherapie nicht in der vollen Dosis verwendet werden kann, teilte der Schweizer Pharmakonzern Roche am Dienstag mit.

Risiko um 61 Prozent reduziert

Die europäische Zulassung stützt sich auch auf die Resultate einer groß angelegten Phase-III-Studie, die auch in Europa durchgeführt wurde. Dabei reduzierte die Behandlung mit dem neuen Medikament das Risiko für das Fortschreiten der Erkrankung oder den Tod um 61 Prozent im Vergleich zu der bisher in diesen Fällen oft verwendeten Kombinationstherapie mit dem monoklonalen Antikörper Rituximab und Chlorambucil. Die Zeit bis zum Fortschreiten der Erkrankung erhöhte sich von durchschnittlich 15,2 auf 26,7 Monate.

Beide monoklonale Antikörper (Rituximab, neu jetzt: Obinutuzumab) setzen spezifisch am CD20-Oberflächenprotein der B-Lymphozyten an, welche diese Form von Blutkrebs auslösen. An der Phase-III-Studie nahmen auch österreichische Kliniken teil. 30 Patienten wurden an den Universitätskliniken in Wien, Graz und Innsbruck sowie im Wiener Wilhelminenspital aufgenommen. (APA, 5.8.2014)