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Die derzeit wohl berühmtesten Augenbrauen: Cara Delevingne hat den Trend zur buschigen Braue wiederbelebt.

Foto: apa/epa/langsdon

Die Haare im Gesicht sind eine durchaus schwierige Angelegenheit. Da, wo sie sein dürfen, sollen sie dicht und wohlgeordnet sein, konkret um die Augen. Dort, wo sie hingegen unerwünscht sind, an Oberlippe und Kinn, müssen sie weg. In beiden Angelegenheiten ist die Brow Bar eine gute Adresse. Was wie ein After-Work-Club klingt, ist eine Epilationsstation für Gesichtshaare in der Parfümerie Douglas auf der Wiener Kärntner Straße.

Dort bringt Daniela Pfeifle Augenbrauen in Form. Sie macht das am Stand der kalifornischen Kosmetikmarke Benefit, die auf Augenbrauenprodukte spezialisiert ist. "Es geht hier um Symmetrie", sagt Pfeifle, legt sich kleine Papierstreifen, Holzstäbchen, Pinzette und Schere zurecht. Es wird hier mit Heißwachs gearbeitet. Wild wuchernde Augenbrauen werden auf Linie gebracht, Oberlippen- und die Hexenhaare am Kinn eliminiert.

Die perfekte Braue

Für die perfekte Braue vermisst Pfeifle, die eine Ausbildung als Visagistin hat und selbst ausschaut wie aus einem Plakat der 1960er-Jahre, erst das Gesicht. Erstens: Die perfekte Braue sollte dort beginnen, wo das Holzstäbchen, wenn man es an den Nasenflügel anlegt, über dem Innenauge endet. Zweitens: Der höchste Punkt liegt über der Pupille. Drittens: Die äußere Brauenkante sollte an dem Punkt enden, wo das Holzstäbchen hinzeigt, wenn es von der Mitte der Lippe über die Nasenflügel Richtung Ohren führt. Das sei der Goldene Schnitt, sagt Pfeifle - und klar, es dürften keine kahlen Stellen in einer Braue sein.

Diskutiert werden darf über die Dicke: "Augenbrauen sind Moden unterworfen", sagt Kathrin Jokubonis, Visagistin beim Schminkspezialisten M.A.C, und erinnert an Brooke Shields in "Die blaue Lagune" - das britische It-Girl Cara Delvigne habe gerade den Trend zur buschigen Braue wiederbelebt. Aber: Ob dick oder fein, "eigentlich ist alles erlaubt", sagt Jokubonis, lediglich eine Monobraue à la Frieda Kahlo wäre wahrscheinlich zu viel "Statement", meint sie. Was nicht geht: Gemalte Striche, die nicht der Haarfarbe entsprechen. Deshalb gebe es ja viele Schattierungen bei Augenbrauenprodukten, erläutert sie.

Per Pinsel aufgefüllt

Sowohl Pfeifle als auch Jokubonis sind sich einig: Brauen wollen zuerst mit Spezialbürstchen frisiert sein. Wenn sich kahle Stellen ergeben, werden diese mit den pudrigen Spezialprodukten per Pinsel aufgefüllt. Wer einen herkömmlichen Augenbrauenstift verwendet, sollte eher "stricheln als eine durchgehende Linie ziehen", empfiehlt Pfeifle, die wegen der natürlichen Wirkung GimmeBrow von Benefit verwendet. Sieht aus wie eine klein geratene Wimperntusche, mit dem Stummelbürstchen werden die Brauen getuscht. Für den Sommer gibt es von M.A.C wasserfeste Varianten - oder farbloses Gel: "Die Augenbraue sitzt, auch wenn man eventuell ins Schwitzen kommt," sagt Jokubonis.

Übrigens: Anfang September wird Giorgio Armani mit einem Augenbrauen-Set den Rundumschlag wagen. Das Puder wird nicht nur den Augenbrauen eine Frisur verpassen, sondern auch als Lidschatten funktionieren. Eine ganz neue Funktion hat es auch: "Damit lassen sich graue Kopfhaare oder auch der Haaransatz einfärben, wenn man es nicht zum Friseur geschafft hat", sagt Armani-Expertin Marie-Theres Weinmann - und das sei mal was richtig Neues. (Karin Pollack, Rondo, DER STANDARD, 1.8.2014)