Wien - In familienpolitischen Belangen habe die Regierung viel angekündigt, bisher aber wenig umgesetzt, kritisierte die grüne Familiensprecherin Daniela Musiol bei einer Pressekonferenz am Mittwoch. Von Familienministerin Sophie Karmasin (ÖVP) forderte sie daher, angekündigte Reformen zügig umzusetzen.

Papamonat in Privatwirtschaft

Musiol bekräftigte unter anderem die grüne Forderung nach einem "automatisierten Papamonat" auch in der Privatwirtschaft. Diesen gebe es bisher nur im Bundesdienst - und hier ohne Entgelt.

Kindergeld auch für Angehörige von Alleinerzieherinnen

Auch die Kindergeld-Modelle müssten überarbeitet werden, so Musiol, seien diese doch "extrem kompliziert". Hier dürfe es auch keine Benachteiligung von Alleinerzieherinnen geben, es sollte auf alle Familienkonstellationen Rücksicht genommen werden. Geht es nach den Grünen, müssten auch Eltern, Geschwister und neue Partner von Alleinerzieherinnen Kinderbetreuungsmonate in Anspruch nehmen können.

Die von Karmasin ebenso für Herbst angekündigte Diskussion über das Kindergeldkonto begrüßen die Grünen daher und pochen auf flexible Möglichkeiten.

Mehr Männer im Kindergarten

Ein weiteres Anliegen der Grünen betrifft die Kinderbetreuung, wobei sie sich über den Beschluss der 15a-Vereinbarung zum Ausbau erfreut zeigten. Sie fordern hier allerdings generell ein Bundesrahmengesetz, um einheitliche Qualitätsstandards etwa bei den Öffnungszeiten sicherzustellen.

Lob für die Bund-Länder-Vereinbarung kam bei der Pressekonferenz auch von der Salzburger Landesrätin Martina Berthold. Sie will unter anderem bessere Rahmenbedingungen für die Pädagogen umgesetzt wissen und deren Gehalt auf jenes von Volksschullehrerinnen anheben. Außerdem soll eine Werbeoffensive mehr Männern der Beruf des Kindergartenpädagogen schmackhaft machen. (red, derStandard,at, 30.7.2014)