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Ballons mit Schokokuchen werden auf die Reise geschickt.

Foto: AP/Young-joon

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Seoul/Pjöngjang - Südkoreanische Aktivisten haben mit Hilfe großer heliumgefüllter Ballons tausende Schokoladenkuchen in den verarmten Norden geschickt. Nach Angaben der Organisatoren schickten am Mittwoch etwa 200 Menschen von der nordwestlich gelegenen Grenzstadt Paju aus 50 Riesenballons auf die Reise nach Nordkorea, die insgesamt 350 Kilogramm Naschwerk transportierten, darunter 10.000 Schokoladenkuchen.

Diese seien "eines der beliebtesten Nahrungsmittel vor allem bei hungernden Nordkoreanern", sagte einer der Organisatoren, Choo Sun-hee, der Nachrichtenagentur AFP.

Schokokuchen als "Symbol des Kapitalismus"

Die Schokoladenkuchen waren einst an nordkoreanische Arbeitern ausgegeben worden, die in der gemeinsamen Industriezone beider Länder, Kaesong, für südkoreanische Firmen arbeiteten. Sie wurden zu einem Renner auf dem nordkoreanischen Schwarzmarkt und dienten dort als regelrechter Währungsersatz.

Nach Berichten südkoreanischer Medien verbot deshalb Nordkoreas autoritäre Staatsführung im Mai den Firmen in Kaesong, weiter Kuchen an die Arbeiter auszuteilen. "Beschämt von der wachsenden Beliebtheit der Schokokuchen verdammte Nordkorea sie als Symbol des Kapitalismus", sagte Choo, der in Zukunft noch mehr süße Lebensmittel verschicken will.

Nordkoreanisches Regime droht mit Rache

Südkoreanische Aktivisten schicken regelmäßig an Ballons aufgehängte Güter und Informationen in den Norden. Die Führung von Kim Jong-un beschwerte sich schon mehrfach in Seoul darüber und drohte mit Rache. Im international isolierten Nordkorea gibt es wegen der technisch rückständigen und schlecht organisierten Landwirtschaft immer wieder Hungersnöte. (APA, 30.7.2014)