Berlin - Hollywood dürfte von diesem Studienergebnis angetan sein: 3D-Filme werden stärker erlebt als die herkömmlichen zweidimensionalen, wie die Technische Universität Berlin berichtet. Was aber nicht das interessanteste Ergebnis dieser Studie war.

Das Experiment

Für ihr Experiment testeten Wissenschafter am Fachgebiet Maschinelles Lernen/Intelligente Datenanalyse um Klaus-Robert Müller mit Kollegen der Berliner Charité 25 Probanden mit einem Magnetresonanztomografen. Jede Versuchsperson bekam 14 Filme gezeigt, jeweils in 2D- und in 3D-Version. Die Reihenfolge der 40 Sekunden langen Filme war zufällig und bei jedem Probanden anders. Auch wurden die 2D- und 3D-Filme nicht im Block abgespielt, sondern es wurde zufällig zwischen ihnen hin- und hergewechselt.

Gezeigt wurden unter anderem eine aufgehende und sich wieder schließende Blüte, ein Fallschirmsprung und eine Achterbahnfahrt. Während die Versuchspersonen die Filme sahen, wurde mit der funktionellen Magnetresonanztomografie ihre Hirnaktivität gemessen.

Ergebnisse und Vermutungen

Eher überraschend kam das Ergebnis, dass die verschiedenen Probanden einander in ihrer Hirnaktivität deutlich stärker ähnelten, wenn sie sich 3D-Filme ansahen - besonders in bilateralen Hirnarealen der visuellen Bewegungswahrnehmung sowie in zwei Regionen, die mit Sprachprozessen und selbstbezogener Verarbeitung in Verbindung gebracht werden. Beim Schauen der 2D-Filme waren die individuellen Unterschiede größer.

Diese Synchronisation konnte durch Messung festgestellt werden. Befragung wurden hingegen gebraucht, um das subjektive Erleben der Filme zu bewerten. Hier gaben die Studienteilnehmer an, dass sie die 3D-Filme stärker erlebt hätten als die 2D-Filme.

Die Wissenschafter mutmaßen nun, dass es einen Zusammenhang zwischen dem intensiveren Erleben von 3D-Filmen und der Synchronisation der Hirnaktivität geben könnte. Die Studienergebnisse wurden im Fachmagazin "NeuroImage" veröffentlicht. (red, derStandard.at, 3. 8. 2014)