Washington/Caracas - Die USA haben mehrere Regierungsvertreter aus Venezuela wegen mutmaßlicher Menschenrechtsverletzungen mit einem Einreiseverbot belegt. Das teilte das Außenministerium in Washington am Mittwoch mit. Hintergrund ist demnach das harte Vorgehen der venezolanischen Sicherheitskräfte gegen oppositionelle Demonstranten.
Bei Protesten gegen die Regierung von Präsident Nicolas Maduro wurden seit Februar 43 Menschen getötet. In vielen Fällen habe es "willkürliche Festnahmen" und die "überzogene Anwendung von Gewalt" gegeben, erklärte die stellvertretende Sprecherin des US-Außenministeriums, Marie Harf. Außerdem seien von der venezolanischen Führung die Presse- und Versammlungsfreiheit eingeschränkt worden, um die Opposition zum Schweigen zu bringen. Einzelheiten zu den Betroffenen der Einreiseverbot wurden zunächst nicht bekannt.
Die Beziehungen zwischen Venezuela und den USA sind seit Jahren gespannt. Zuletzt gerieten die beiden Länder wegen der vorübergehenden Festnahme des früheren venezolanischen Geheimdienstchef Hugo Carvajal auf der zu den Niederlanden gehörenden Antillen-Insel Aruba aneinander. Carvajal war vergangenen Woche auf Bestreben der USA wegen des Vorwurfs des Drogenschmuggels festgesetzt worden, kam am Sonntag aber wieder frei. Washington wirft Venezuela vor, Aruba und die Niederlande "bedroht" zu haben, um die Freilassung zu erzwingen. (APA, 30.7.2014)