Washington/Luhansk - Die sieben führenden Industriestaaten (G-7) drohen Russland im Ukraine-Konflikt mit weiteren Sanktionen. "Russland hat immer noch die Möglichkeit, den Weg der Deeskalation einzuschlagen, was zu einer Aufhebung der Sanktionen führen würde", hieß es in einer am Mittwoch vom Weißen Haus in Washington verbreiteten Erklärung der G-7.

Sollte Russland seinen Kurs nicht ändern, werde der von Moskau zu zahlende Preis weiter steigen. Zu den G-7 gehören die USA, Deutschland, Kanada, Japan, Großbritannien, Frankreich und Italien. "Wir verurteilten erneut Russlands illegale Annexion der Krim und die Maßnahmen zur Destabilisierung der Ostukraine", hieß es in der Erklärung weiter. Das Vorgehen Moskaus sei "inakzeptabel" und verstoße gegen internationales Recht. Zudem verurteilten die G-7 den mutmaßlichen Abschuss des malaysischen Passagierflugzeugs über der Ostukraine und verlangten "transparente internationale Untersuchungen".

Der Westen macht prorussische Separatisten für den Absturz der Maschine verantwortlich, bei dem 298 Menschen ums Leben kamen. Die G-7 forderten die russische Regierung auf, ihren Einfluss auf die Rebellen geltend zu machen, damit die internationalen Ermittler ihre Arbeit am Absturzort aufnehmen können.

Die EU hatte am Dienstag umfassende Wirtschaftssanktionen gegen Russland beschlossen, die sich auch gegen den Energiesektor richten. Kurze Zeit später verschärften auch die USA ihre Strafmaßnahmen. Es handelt sich um die einschneidendsten Sanktionen, die der Westen seit dem Ende des Kalten Krieges gegen Russland verhängte. Als Reaktion darauf kündigte Moskau am Mittwoch höhere Strompreise für Verbraucher in Europa an. Zudem drohte die russische Regierung den USA mit "konkreten Konsequenzen". (APA, 30.7.2014)