Baku - Die aserbaidschanische Menschenrechtlerin und Regimegegnerin Leyla Yunus ist in Baku in einem umstrittenen Strafverfahren festgenommen worden. Die Behörden in der autoritär geführten Ex-Sowjetrepublik werfen der international anerkannten Leiterin des Instituts für Frieden und Menschenrechte unter anderem Spionage für Armenien vor.

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch verlangte am Donnerstag die Freilassung der Bürgerrechtlerin. Aserbaidschanische Medien berichteten, dass Yunus umstürzlerische Tätigkeiten sowie Steuerbetrug und Urkundenfälschung vorgeworfen würden. Die Behörden halten ihr vor, mit ihrem Institut Spione für Armenien angeheuert zu haben. Yunus hatte sich intensiv für einen Dialog der miteinander verfeindeten Aserbaidschaner und Armenier eingesetzt.

Yunus' Ehemann unter Hausarrest

Ihr Ehemann Arif Yunus, ein bekannter Buchautor, sieht sich ebenfalls Ermittlungen ausgesetzt. Er kam anders als seine Ehefrau nicht ins Gefängnis, sondern in Hausarrest, wie das unabhängige Internetportal contact.az berichtete.

Leyla Yunus war in der Vergangenheit immer wieder Übergriffen gewaltbereiter regierungstreuer Kräfte ausgesetzt. Yunus hatte auch in Briefen an die Nachrichtenagentur dpa zuletzt mehrfach vor inszenierten Strafverfahren gesprochen, die sie mundtot machen sollten. (APA, 31.7.2014)