Mit der standardisierten Sammlung von Daten in 30 Krankenhäusern will die "Austrian Lung Cancer Group" (ALCG) den Standard von Diagnose und medizinischer Therapie bei Lungenkrebspatienten erheben. Das soll zu einem einheitlichen Vorgehen bei solchen Erkrankungen führen und die Betreuung der Betroffenen verbessern.

700 Patienten befragt

"Lungenkrebs ist, gemessen an Inzidenz (Häufigkeit) und Mortalität (Sterblichkeit), jene Krebserkrankung, die in Österreich am häufigsten zum Tod führt", so die ÖGP. Die Studiengruppe wurde bereits im Herbst 2013 als Unterorganisation der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie (ÖGP) gegründet.

Ziel ist es, in sämtlichen Einrichtungen einen durchgängigen Behandlungsstandard für Lungenkrebspatienten zu erreichen. Durch die Standardisierung der Behandlung von Lungenkrebspatienten soll neben der Optimierung der Versorgung der Betroffenen aber auch ein Beitrag zur Kosteneffizienz geleistet werden.

Im Rahmen der Umfrage wurden bereits die Daten von rund 700 Patienten aufgenommen, die nach den verschiedensten Kriterien (Diagnose, Therapiewahl, Überlebensdauer etc.) ausgewertet werden sollen. Solche Vergleiche zwischen Krankenhäusern beziehungsweise Spitalsabteilungen führen automatisch zu einer verstärkten Tendenz, Diagnose-, Therapie- und sonstige Betreuung von Patienten an etablierten Standards zu orientieren und damit zu verbessern.

Daten auswerten

"Es werden vor allem Daten zur Diagnosestellung und zur tumorspezifischen Behandlung erhoben - etwa wie viel Zeit zwischen Diagnose und Beginn der Behandlung vergeht", sagt Pneumologe Otto Burghuber vom Wiener Otto-Wagner-Spital. Wichtig sei in diesem Zusammenhang die Verfügbarkeit von Großgeräten (Magnetresonanztomografie, PET-CT, etc.) zur Festlegung der Tumorstadien, von denen die weitere Therapie abhängt, aber auch die Frage, ob Gewebe- und Zelluntersuchungen durchgeführt werden.

Darauf kann nämlich eine Behandlung mit modernsten zielgerichteten Therapien aufgebaut werden. Sie sind im Idealfall nicht nur effektiver, sondern auch nebenwirkungsärmer als die herkömmliche Chemotherapie. Nicht zuletzt wegen der Kosten ist aber die Qualität der voran gehenden Untersuchungen entscheidend.

In Österreich erkrankten im Jahr 2012 insgesamt 3.864 Menschen an Lungenkrebs. Die Zahl der Todesopfer betrug 3.388. Nur 15 Prozent der Patienten leben noch nach fünf Jahren, bei den Brustkrebspatientinnen sind es hingegen 86 Prozent (Dickdarmkrebs: 61 Prozent; Prostatakarzinom: 96 Prozent). (APA, derStandard.at, 1.8.2014)