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Laut New York Post haben sich die Krebserkrankungen bei 9/11-Ersthelfern im letzten Jahr verdoppelt.

Foto: AFP PHOTO/US NAVY/PRESTON KERES

Die New York Post hat vor wenigen Tagen mit drastischen Zahlen aufhorchen lassen: 2.500 jener Menschen, die sich als erste am Ground Zero nach den Terroranschlägen des 11. September 2001 eingefunden haben, sind demnach an Krebs erkrankt. Darunter sind Polizisten, Stahlbauarbeiter, Feuerwehrleute, Freiwillige und Sanitäter. Die Zahl hat sich laut New York Post im letzten Jahr verdoppelt.

Der Leiter des World Trade Center Health Program Data Center am Mount Sinai Hospital stellt diese Zahlen in Frage: "Man muss überprüfen, was man vergleicht", wird er im Time Magazine zitiert. Am Mount Sinai weiß man von 1.646 Erkrankungen seit 2002 bei insgesamt mehr als 30.000 Menschen, die unter Beobachtung stehen.

Das wären aber trotzdem 20 Prozent mehr Krebserkrankungen bei den Rettungsarbeitern als in der Durchschnittsbevölkerung. Besonders Schilddrüsenkrebs, Prostatakrebs, Leukämie und Myelome treten häufiger auf.

Zahlen im Kontext

Als Grund dafür werden einerseits Karzinogene genannt, denen die Ersthelfer ausgesetzt waren. Das wird von Experten aber in Frage gestellt, weil es viele verfälschende Faktoren gibt: Einerseits seien die Erkrankungszahlen für die Normalbevölkerung fraglich, andererseits würden die Ersthelfer auch besser durchleuchtet als der Durchschnitt, weshalb Tumore entdeckt werden, die bei anderen unerkannt bleiben - und auch nicht unbedingt bösartig sein müssen.

Auch das steigende Alter der Betroffenen könnte die Zahlen verfälschen - auch beim Rest der Bevölkerung steigt damit das Risiko, an Krebs zu erkranken. "Sich die Zahlen anzuschauen bringt gar nichts, wenn man sie nicht in einen Kontext setzt", wird ein Experte zitiert. (zof, derStandard.at, 1.8.2014)