Luhansk (Lugansk)/Donezk - Von der ostukrainischen Stadt Charkiw aus ist am Montag ein weiteres Flugzeug mit Leichenteilen aus der malaysischen Unglücksmaschine MH17 in Richtung Niederlande abgeflogen. Das Flugzeug solle am Nachmittag in Eindhoven landen, sagte ein Behördensprecher in Charkiw.

Die Überreste waren in den vergangenen Tagen von internationalen Helfern am Absturzort bei Grabowo geborgen worden. Dort suchten erneut etwa 100 Rettungskräfte nach Leichenteilen sowie persönlichen Gegenständen der 298 Opfer.

In den ostukrainischen Gebieten Luhansk (Lugansk) und Donezk dauerten die Gefechte zwischen Regierungskräften und prorussischen Separatisten unvermindert an. In Luhansk seien durch Artilleriebeschuss die Wasser- und Stromversorgung sowie das Telefonnetz zusammengebrochen, teilte die Verwaltung der Großstadt mit. Große Versorgungsprobleme gab es auch in der 150 Kilometer südwestlich gelegenen Großstadt Donezk.

Regierungstruppen legten in der Kampfzone unterdessen Fluchtkorridore für Zivilisten an. Das Feuer werde dort täglich für mehrere Stunden eingestellt, sagte ein Militärsprecher. Der Sicherheitsrat in Kiew rief die Zivilisten in der Ostukraine mit Nachdruck auf, die von den Separatisten besetzen Gebiete schnell zu verlassen. Beobachter sahen darin die mögliche Vorbereitung einer massiven Offensive. (APA, 4.8.2014)