Auch Tux ist angesichts der Freigabe von Linux 3.16 in Feierlaune.

Grafik: Linux

Acht Wochen nach der Veröffentlichung von Linux 3.15 folgt nun die nächste Generation des freien Kernels. Linus Torvalds hat vor kurzem die Freigabe von Linux 3.16 verkündet.

Speed

Wie gewohnt, bringt diese wieder zahlreiche Änderungen mit sich, wobei dieses mal eine gewisse Häufung im Bereich Performanceoptimierungen zu erkennen ist. So wird etwa bei aktuellen AMD APUs nun das sogenannte Bidirectional Application Power Management (BAPM) unterstützt. Durch dieses kann der Grafikkern höher getaktet werden, wenn die CPU gerade wenig zu tun hat.

Intel

Für Intel-Chips werden nun die “Userpace Pointer” verwendet, wodurch der Overhead reduziert werden sollen. Dies soll sich vor allem ein einer erhöhten Geschwindigkeit bei 3D- und Videoaufgaben bemerkbar machen.

Nvidia macht mit

Eine Premiere gibt es rund um den freien Nvidia-Treiber Nouveau. Erstmals beteiligt sich Nvidia selbst in signifikantem Ausmaß an der Entwicklung. So wurde ein Treiber für den neuen ARM-Prozessor Tegra K1 eingepflegt. Nvidia betont dabei, dass man keine generelle Unterstützung von Nouveau plant, sondern die Arbeiten rund um ARM-Chips fokussieren will.

Dateisystem

Einmal mehr gibt es Verbesserungen im Bereich Dateisysteme. So kann btrfs nun mit unsichbaren temporären Dateien umgehen, die beim Schließen einer Anwendung automatisch gelöscht werden. Das Netzwerkdateisystem NFS soll vor allem beim Umgang mit Verzeichnissen, die viele Dateien beinhalten, deutlich flotter geworden sein. Dass man sich nicht nur für die neuesten Entwicklungen interessiert, demonstriert man an anderer Stelle: Es wird nun FAT mit dem DOS 1.x-Format unterstützt, womit Uralt-Disketten (ab 160 KB) lesbar sind.

Locking

Dank der Aktivierung von “Optimistic Spinning” soll der Locking Code des Kernels in einigen Fällen deutlich performanter agieren. Im Zusammenhang mit der Datenbank PostgreSQL spricht man hierbei von einem Geschwindigkeitszuwachs von bis zu 60 Prozent - in einzelnen Tests. Und der für Linux 3.15 neu gestaltete Berkeley Paketfilter hat unter x86-64-Systemen einen neuen Just-in-Time-Compiler spendiert bekommen, der bei Erweiterungen deutlich flotter agieren soll.

Download

Linux 3.16 steht kostenlos in Form des Source Codes von der Seite des Projekts zum Download. Unterdessen hat bereits die Entwicklung der nächsten Kernelversion begonnen, für die unter anderem die Unterstützung der Thunderbolt-Schnittstelle bei Apples aktuellsten MacBooks ansteht. (apo, derStandard.at, 4.8.2014)