Eduard Zehetner geht nächstes Jahr in Pension.

Foto: Immofinanz

Wien - Die Immofinanz hat in den vergangenen vier Jahren Immobilien um 2,7 Milliarden Euro verkauft. Geht es nach dem im kommenden Jahr in Pension gehenden Immofinanz-Chef Eduard Zehetner, dann wird die Immofinanz auch künftig pro Jahr 500 bis 600 Millionen Euro an Immobilien-Verkäufen lukrieren.

Nach der mehrheitlichen Abspaltung der Buwog im Zuge eines spin offs (die Transaktion kostete der Immofinanz zehn Millionen Euro, wie Zehetner am Montag bekannt gab) will sich die Immofinanz auch von ihren Zinshäusern trennen. Die großteils in Wien stehenden Häuser werden ab 2015 am Markt angeboten und sollen rund 100 Millionen Euro in die Kassa spülen. Zehetner sieht den künftigen Schwerpunkt der Gesellschaft in den Bereichen Einzelhandel, Büros und Logistik.

Immobilienpreise

„Wenn die Eigenkapitalkosten der Immofinanz bei rund 8 Prozent liegen (bzw. die gewichteten Gesamtkapitalkosten bei ca. 5,5 bis 6 Prozent) und ein Zinshaus aufgrund der aktuell erzielbaren hohen Preise eine Verkaufsrendite von drei Prozent aufweist, dann müssen wir eigentlich verkaufen“, so die Begründung Zehetners. Nachsatz: Die Immobilienpreise werden nicht mehr deutlich steigen und das Kapital sei woanders deutlich besser eingesetzt.

Wie berichtet interessiert sich die Immofinanz für den zum Verkauf stehenden Anteil an der CA-Immo. Investitionen seien im Moskauer Umland geplant, wo Retailflächen entstehen sollen. Die Pleite eines Generalunternehmers bei einem Moskauer Einkaufszentrums kostete die Immofinanz einen zweistelligen Millionen-Betrag. Gegen Jahresende soll das Einkaufszentrum jedenfalls voll vermietet sein.

Sanktionen

Von der Ukraine-Krise und den dadurch bedingten Sanktionen gegen Russland sei das Unternehmen indirekt betroffen: Weil dadurch auch die russische Wirtschaft in Mitleidenschaft gezogen wird, sinkt die Einkaufslust der Russen - was zunächst der Einzelhandel und damit auch Immofinanz als Vermieter der Shoppingcenter-Flächen zu spüren bekommen. In den vergangenen Monaten sei die Immofinanz daher dem einen oder anderen Mieter durch Mietreduktionen entgegengekommen, was sich marginal auf die Umsätze ausgewirkt habe, sagte der Firmenchef. "Wenn die Krise anhält, werden diese Auswirkungen stärker", warnte Zehetner jedoch. (cr, derStandard.at, 4.8.2014)