Erneut ist offenbar ein Fall von illegalem Welpenhandel am österreichischen Online-Marktplatz willhaben.at entdeckt worden. Das berichtet der Verein "Vier Pfoten", der ein entsprechendes Angebot entdeckt und die Anbieter aus Ungarn bei der geplanten Übergabe in Wien überführte.
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Die Händler werden nun angezeigt. Sie werden neben des öffentlichen Anbietens von Tieren als Privatperson auch wegen des Verstoßes gegen andere Bestimmungen (etwa das Verbot von Tieren über EU-Grenzen ohne entsprechendem Heimtierausweis) belangt. Obwohl die Anbieter eine Adresse im 23. Gemeindebezirk angegeben hatten, waren die Tiere aus Sopron an den Übergabeort gebracht worden.
Die jungen Hunde waren für 170 Euro feilgeboten worden und wurden aufgrund ihres schlechten Zustands vom herbeigezogenen Amtstierarzt ins Wiener Tierschutzhaus überstellt.
Zündstoff
Die Diskussion um Welpenhandel war bereits vor einem Monat entbrannt, auch damals waren illegale Angebote bei willhaben.at aufgetaucht. Infolge dessen handelte sich die Plattform Kritik von Wiens Umweltstadträtin Ulli Sima (SPÖ) ein, die sich für ein Totalverbot des Onlinehandels von Welpen aussprach.
Bei willhaben betonte man, nicht als Drehscheibe für derlei Machenschaften dienen zu wollen. Als Gegenmaßnahme werden Hundeinserate mit Warnhinweisen versehen, mit deren Hilfe Besucher problematische Angebote besser erkennen sollten. Dazu läuft mittlerweile eine bis September angesetzte Informationskampagne.
Kontrollsystem gefordert
Für "Vier Pfoten" ist dies allerdings zuwenig. Der Verein fordert die Entfernung der Möglichkeit, als Privatperson ohne weitere Hürden Inserate für Welpenverkauf schalten zu können. Willhaben solle ein System implementieren, das sicherstelle, dass nur Personen derlei Angebote einstellen können, die auch rechtlich dazu befugt seien. (gpi, derStandard.at, 04.08.2014)