St. Pölten / Wien - Die Poysdorfer haben die Nase voll vom Lärm und Schmutz der rund 24.000 Kraftfahrzeuge, die täglich durch ihren Ort rollen. Sie fordern zwar auch eine bessere Öffi-Anbindung, besonders laut aber einen raschen Weiterbau der Nordautobahn (A5) - DER STANDARD berichtete. Die Bürgerbewegung hat Unterschriften gesammelt, um ein Zurückziehen eines Einspruches gegen den Wasserrechtsbescheid zu fordern. 2293 Personen unterschrieben bis Montag gegen den Einspruch der BI, der in sozialen Netzwerken die Emotionen hochgehen ließ und gegen den auch demonstriert wurde.

Das Projekt Nordautobahnbau verzögert sich seit Jahren: Sparzwang und langwierige Verfahren ließen die Jahre ins Land ziehen - Lkw- und Pkw-Verkehr wuchsen an. Verzögerungen hat die Asfinag vor wenigen Wochen auch für andere großrangige Straßen prognostiziert - einige davon betreffen Niederösterreich. Dabei unerwähnt blieb die S 34, die Traisental Schnellstraße: Ihr Baustart soll sich aber um zwei Jahre nach hinten verschieben. Der Grund für das Ausklammern dieses Projekts bei der Präsentation der neuen Zeitpläne sei gewesen, dass die Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) noch nicht laufe, sagt Asfinag-Geschäftsführer Alexander Walcher dem STANDARD.

Zusätzlicher Instanzenzug

Seit Anfang 2014 gibt es bei Genehmigungen für Straßenprojekte des Verkehrsministeriums mit den neuen Verwaltungsgerichten die Möglichkeit eines zusätzlichen Instanzenzuges. Die Dauer der Einspruchsverfahren in der zweiten Instanz sei schwer einzuschätzen, heißt es von der Asfinag dazu. In Bezug auf die S 34 rechnet man nun mit einem Baustart 2017, sagt Walcher.

Eine Verzögerung wie diese dürfte verkehrsgeplagte Bundesstraßenanrainer - wie jene in Poysdorf - verärgern. Und Politiker verschiedener Couleurs betonten mehrfach, dass der Bau der Traisental Schnellstraße wirtschaftlich wichtig für die Region sei. Mitglieder des Vereins Lebenswertes Traisental dürften sich hingegen freuen: Die Projektgegner nennen die S 34 ein "Millionengrab" und die Pläne ein "Relikt aus der Vergangenheit". Was die Asfinag freilich dementiert: Man passe die Verkehrsberechnungen ja laufend an. (Gudrun Springer, DER STANDARD, 5.8.2014)