Eisenstadt - Nach knapp einem Jahr ist heute, Dienstag, im Landesgericht Eisenstadt der Zivilprozess der Energie Burgenland gegen den früheren BEGAS-Chef Rudolf Simandl zu Ende gegangen. Der aus der Fusion von BEWAG und BEGAS entstandene Energieversorger hatte Simandl im Vorjahr auf 2,8 Mio. Euro geklagt. Am Dienstag wurde noch eine Zeugin befragt, dann schloss Richterin Carmen Pirker die Verhandlung.

Das Urteil ergeht schriftlich und wird in den nächsten Monaten erwartet. Am letzten Verhandlungstag sagte eine für Personalabrechnung und Controlling verantwortliche Mitarbeiterin der Energie Burgenland aus. Dabei ging es um die Berechnung von Gegenforderungen Simandls in der Höhe von insgesamt 72.000 Euro. Der Ex-Manager hatte entlohnungsabhängige Ansprüche sowie 27 Tage nicht konsumierten Urlaub geltend gemacht. Schließlich stellten die Prozessparteien die Höhe der Gegenforderungen mit rund 49.000 Euro außer Streit.

Vorzeitige Pension

Das Verfahren hatte am 27. August des Vorjahres begonnen. Im Kern ging es um die Pension Simandls, die ihm vorzeitig ausbezahlt worden war. Die Energie Burgenland hatte argumentiert, dass der Ex-BEGAS-Chef seinen Anspruch auf diese Pension bereits im Jahr 2000 verwirkt habe.

Ein Vergleich schien vom Start an außer Reichweite, die Vorstellungen der Streitparteien - Simandl hatte angeboten, Pensionsverträge mit einem Rückkaufswert von rund 1,6 Mio. Euro ins Eigentum der Energie Burgenland zu übertragen - lagen weit auseinander. Die Energie Burgenland hat schon bald nach Prozessbeginn weitere Schadenersatzforderungen angekündigt. So will der Energieversorger auch die Kosten der aktienrechtlichen BEGAS-Sonderprüfung, die mit rund 800.000 Euro beziffert wurden, von Simandl zurück. Strafrechtlich steht noch nicht fest, ob und wann gegen Simandl Anklage erhoben wird. Denn das Ermittlungsverfahren ist noch nicht abgeschlossen. (APA, 5.8.2014)