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Eine Frau in ihrem zerstörten Heim in der Nähe von Donezk.

Foto: APA/EPA/Kovalenko

Luhansk/Kiew/Moskau − Die ukrainische Armee bereitet sich nach eigenen Angaben auf die Einnahme der östlichen Großstadt Donezk vor, die als Hochburg der prorussischen Separatisten gilt. Ein Armeesprecher in Kiew sagte am Dienstag, die Soldaten rückten auf die Außenbezirke von Donezk wie auch auf die Großstadt Luhansk vor.

Das bedeute nicht, dass ein Angriff im Gang sei, sagte der Sprecher Andrii Lyssenko. Derzeit gehe es darum, "die Befreiung der Stadt vorzubereiten"

Separatisten eingekreist

Ein AFP-Reporter berichtete unterdessen von Kämpfen zwischen der Armee und Aufständischen in der Nähe von Donezk. Aus Mariinka, einem südwestlichen Vorort von Donezk, waren regelmäßig Explosionen zu hören. Rauchsäulen stiegen auf. Das Bürgermeisteramt teilte mit, bei den nächtlichen Angriffen mit Mörsergranaten sei ein Elektrizitätswerk in der Nähe von Mariinka beschädigt worden. Etwa 50 Wohngebäude waren dadurch ohne Strom.

Die bisherige Strategie der Kiewer Führung besteht darin, die Separatisten in Donezk so lange zu isolieren, bis ihre Ressourcen aufgebraucht sind. Außerdem sollen sie von der russischen Grenze abgeschnitten werden. Über diese gelangen nach Angaben der ukrainischen Behörden Waffen und Kämpfer zu den Aufständischen.

730.000 Menschen nach Russland geflohen

Rund 730.000 Menschen sind seit Jahresbeginn nach UNO-Angaben vor den Kämpfen in der Ostukraine nach Russland geflohen. Außerdem gebe es in der Ukraine 117.000 Vertriebene, teilte der Hohe Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen (UNHCR) am Dienstag mit. Pro Tag wachse die Zahl der Vertriebenen um 1.200 an.

Nach UNHCR-Angaben geht aus diesen Angaben hervor, dass die Zahl der Flüchtlinge viel größer ist als angenommen. Bisher galt die Zahl von 168.000 bei den russischen Einwanderungsbehörden gemeldeten Flüchtlingen als Orientierung für das Ausmaß der Flüchtlingswelle aus der Ukraine. (APA, 5.8.2014)