Klosterneuburg/Wien - Dass sein Video-Newsletter für Wirbel sorgen würde, damit hat der Klosterneuburger Bürgermeister, Stefan Schmuckenschlager (ÖVP), nicht gerechnet. Der niederösterreichische Ortschef hat, wie in einem Blogbeitrag berichtet, seine Bürger in einem Video dazu aufgerufen, Ideen zur Zukunft der in seiner Gemeinde gelegenen Magdeburgkaserne einzubringen - und veröffentlichte den Beitrag just an dem Tag, als Innenministerin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) für die Nutzung von Kasernen als Flüchtlingsquartiere warb. Über dieses Thema verlor der Bürgermeister in dem Video aber kein Wort. Das Timing sei Zufall gewesen, sagte Schmuckenschlager nun dazu.

Länderquoten auf Gemeinden herunterbrechen

Schmuckenschlager fordert zudem "objektive Klarheit über tatsächliche Zahlen" ein, bevor man sich auf die Suche nach neuen Flüchtlingsheimen mache. Es werde so getan, "als würden Flammen durch das Dach des Staates Österreich schlagen", meint der Ortschef, der in der ganzen Debatte ein österreichweites Herunterbrechen der Länderquote auf die Gemeinden hilfreich fände. Doch die Angst vor einer erstarkenden FPÖ lasse "soziale und christlich-soziale politische Kräfte teilweise xenophob werden", befindet Schmuckenschlager. Das blockiere jede Lösung. (Gudrun Springer, derStandard.at, 6.8.2014)