Lock8 soll mehr Sicherheit bieten und den Fahrradverleih revolutionieren.

Foto: Lock8

Fahrraddiebstahl ist ärgerlich, insbesondere dann, wenn der eigene Drahtesel trotz Sicherung mit einem Fahrradschloss entwendet wird. Selbst die stärksten Bügelschlösser halten gegen das Werkzeug eines geübten Kriminellen bestenfalls wenige Minuten stand.

Mit Lock8 präsentierte das gleichnamige Berliner Start-up vergangenes Jahr einen neuen Lösungsansatz. Das Schloss setzt nicht nur auf widerstandsfähige Materialien, sondern auf eine Kombination verschiedener Sensoren und die Verbindung zum Smartphone des Users.

Alarm bei Diebstahl

Dies ermöglicht zahlreiche Funktionen. Entfernt sich der Besitzer von seinem Rad, erkennt Lock8 dies und sperrt es automatisch ab. Das Schloss bemerkt auch Erschütterungen und Änderungen der Temperatur und kann auf diese Weise feststellen, ob gerade jemand dabei ist, eine gewaltsame Öffnung durchzuführen.

Alarm schlägt es auch bei Durchtrennung des Kabels, der Nutzer erhält im Ernstfall eine Benachrichtigung auf sein Telefon und kann dank des integrierten GPS-Moduls den Standort seines Zweiräders abfragen. Gesendet wird per 2G, wobei das entsprechende Modem samt SIM-Karte bereits fest verbaut sind. Für die Stromzufuhr sorgt der Nutzer selbst – während der Fahrt wird der Akku von Lock8 über einen Konnektor zum Nabendynamo geladen.

Soll Eigenverleih ermöglichen

Doch die Idee geht über den Sicherheitsaspekt hinaus. Sie soll darüber hinaus frischen Wind in den Fahrradverleih bringen. Über die Plattform des Unternehmens lässt sich der eigene Drahtesel zur Vermietung anbieten oder einfach an Freunde oder Verwandte zur Verfügung stellen. Gleichzeitig bietet es traditionellen Fahrradvermietungen die Möglichkeit, jederzeit über den Standort der eigenen Zweiräder informiert zu sein.

742 Unterstützer fand die Idee Ende 2013 auf der Crowdfunding-Plattform Kickstarter. Über 60.000 Pfund (etwa 75.700 Euro) brachte die Finanzierungskampagne dort ein. Nun steht Lock8 kurz vor dem Marktstart, die Hersteller stellen ihr Produkt Ende August auf der Fahrradmesse Eurobike vor, wie Heise berichtet.

Allgemeine Verfügbarkeit für kommendes Jahr geplant

1.000 Stück will man an heuer an Geschäftskunden absetzen, kommendes Jahr sollen dann alle Konsumenten das Fahrradschloss erwerben können. Der Preis liegt bei 249 Euro, die Nutzung der Grundfunktionen des Schlosses ist kostenlos. Wer Features wie den Bike-Verleih verwenden möchte, muss allerdings monatlich Gebühren zahlen. (gpi, derStandard.at, 06.08.2014)