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Bisher Schreckensbild...

Foto: Reuters/Fassbender

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....nun trendy: Sandalen oder Schlapfen mit Socken.

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Eigentlich waren sich bisher immer alle einig. Pfui und Finger weg von Sportsocken in offenen Sandalen. Denn das bedeutete so viel wie: Haarige Männerbeine in Trekking-Ungetümen. Die rochen nach Männerhandtasche, nach Senioren-Uniform, nach Pilgergruppe Mariazell, kurz: Sandalen in Socken waren so ziemlich das Hinterallerletzte.

In diesem Sommer aber ist alles anders. Naja, fast. Denn die Trennung zwischen Gut und Böse, zwischen "geht gar nicht“ und "warum eigentlich nicht“ , die gerät irgendwie ins Wanken. Dabei ist die Erkenntnis, dass "Schiarch" das neue "Sexy" ist, natürlich alles andere als neu. Aber das macht nichts. Erfahrungsgemäß machen Tabubrüche ja meistens Spaß - auch wenn es um nicht mehr als um die weiße Socke geht. Das Duo Infernale, vor einigen Saisonen nicht einmal mehr ein abfälliges Naserümpfen wert, wird jetzt immerhin zur schrägen Trophäe am Fuß.

Das ist sogar schon bei Wikipedia angekommen. Lange sei das Tragen von Sandalen mit weißen Socken als spießig betrachtet worden. "Mittlerweile gibt es dazu auch andere Meinungen“, heißt es da. Das ist wohl richtig. Und zwar sowohl Generationen als auch geschlechterübergreifend. Bei den Männern stapft also nicht nur Bruce Willis, knappe Sechzig, sondern auch Justin Bieber, frische Zwanzig, und David Beckham, irgendwas dazwischen, mit Socken in Birkenstocks und Adiletten vor die Tür.

Und der Herzogenauracher Sportartikelhersteller Adidas ist darüber dermaßen von den Socken, dass eine eigene Kampagne rund um die britische Bloggerin India Rose das neue Traumpaar Strumpf in Plastikschlapfe feiert. #Socksnslides, das gehört gerade so zusammen wie Ernie & Bert, wie Stermann & Grissemann - oder wie die Olsen-Zwillinge.

Die stilsicheren Schwestern Mary-Kate und Ashley wurden in diesem Frühjahr in Wollstrümpfen und Schlapfen am Flughafen JFK in New York gesichtet. Doch kein Grund zur Aufregung. Der betuliche Pädagogen-Schlapfen war zusammen mit Strickstrümpfen schon vor einem Jahr in der australischen "Vogue" zu sehen. Und zwar passenderweise am Sandstrand. Was uns das sagen könnte? Raus aus der Komfortzone, rein in den Sandkasten: in Socken und Sandalen am Spielplatz. Da werden die Mamas und den Papas in ihren rieselsicheren Waldviertlern und den ewigen Flip-Flops aber Augen machen. Mode ist eben auch, wenn man's trotzdem macht. (Anne Feldkamp, derStandard.at, 6.8.2014)

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