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Philipp Hosiner will Frankreich von sich und dem österreichischen Fußball überzeugen,

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Rennes/Wien - Nach zehn Jahren Pause startet die französische Ligue 1 wieder mit österreichischer Beteiligung. Philipp Hosiner erhofft sich mit Stade Rennes ein auch persönlich besseres Abschneiden, als es in der jüngeren Vergangenheit Roland Linz und Mario Haas vergönnt war. Am Sonntag geht es für den Vorzeige-Fußballverein der Bretagne zum Auftakt auswärts gegen Olympique Lyon.

Ob Hosiner gegen den ehemaligen Serienmeister zum Einsatz kommt, bleibt abzuwarten. "Ich habe mich sehr gut eingelebt, es wird von Tag zu Tag besser", berichtete Hosiner vor dem Liga-Start. Neben der Arbeit im Training ist vier Stunden die Woche Französisch-Unterricht angesagt. "Es ist auch abseits des Platzes wichtig, sich zu integrieren", betonte der ÖFB-Internationale.

Wein für den Trainer

Bemüht, seinem neuen Angreifer ein vertrautes Umfeld zu geben, zeigt sich offenbar auch Trainer Philippe Montanier. "Er ist eine absolute Respektsperson, aber auch ein Supertyp. Er fragt täglich, wie es mir geht, wie es der Familie geht", berichtete Hosiner über den ehemaligen Torhüter (49), der als Wein-Fan vom Eisenstädter bereits mit österreichischem Rotwein versorgt wurde.

Überzeugen will der als Wunschkandidat von Montanier geholte Hosiner seinen Coach aber auf dem Platz. "Ich habe sein Vertrauen, er weiß, was ich kann", meinte der fünffache ÖFB-Teamspieler. Er mache sich zu Saisonbeginn selbst keinen Druck. "Ich habe keinen Stress, wenn ich zu Beginn nicht gleich zum Einsatz komme. Vielleicht starte ich als Joker. Ich freue mich trotzdem auf die ersten Spiele. Meine Zeit wird kommen."

Technischer Unterschied

Empfehlen will sich der Bundesliga-Torschützenkönig 2013 im täglichen Training. Dort sei das spielerische Niveau höher als jenes in der heimischen Bundesliga. "Die jungen Spieler sind technisch stark und extrem schnell. Da ist eine Steigerung da. In punkto Tempo müssen wir uns in Österreich aber nicht verstecken", urteilte Hosiner.

Dass es in den ersten beiden Vorbereitungsspielen aufgrund der sprachlichen Hürde nicht nach Wunsch verliefen, scheint inzwischen abgehakt. Zuletzt konnte Hosiner mit zwei Toren und zwei Vorlagen aufzeigen. Größter Konkurrent im Rennen um den Platz als zentrale Spitze ist der schwedische Teamstürmer Ola Toivonen. Der 1,89-m-Mann könnte aber auch hinter dem Neuzugang im offensiven Mittelfeld agieren.

Ziel: Europapokal-Teilnahme

Die Ziele sind abgesteckt. Der in Besitz des Milliardärs Francois Pinault (77) stehende Verein beendete die vergangene Saison als Zwölfter. Ein Europacup-Startplatz ist dennoch im Visier. "In der Liga sind nach Paris St. Germain und Monaco alle Vereine auf ähnlichem Niveau. Vom vierten bis zum 15. Platz ist alles drin", vermutete Hosiner.

In Frankreichs Oberhaus spielte aus rot-weiß-roter Sicht zuletzt Roland Linz im Herbst 2004 für Nizza. Hosiner hofft, "Autriche" nun wieder erfolgreich zu vertreten: "Ich will zeigen, dass man auch in Österreich gut Fußball spielt."

Liga eröffnet am Freitag

Paris St. Germain eröffnet bereits am Freitag (20.30 Uhr) in Reims die neue Saison. Alles andere als der Titelhattrick für das Starensemble um den Schweden Zlatan Ibrahimovic wäre eine Überraschung. Selbst der in den vergangenen Jahren ebenfalls mit ausländischen Millionen aufgerüstete AS Monaco gilt nur als Außenseiter.

Der Kolumbianer Radamel Falcao blieb dem Fürstentum zwar vorerst erhalten. Der 28-Jährige will den Club aber bereits nach einer Saison samt Kreuzbandriss verlassen. Neben Real Madrid sollen auch Manchester City und Liverpool ein Thema sein. Landsmann James Rodriguez hat man hingegen an Real verloren (und dadurch 80 Millionen Euro gewonnen).

Finanz-Schmähs und fraglicher Falcao-Verbleib

PSG hat im Sommer wieder investiert. Brasiliens Teamverteidiger David Luiz kam für mehr als 50 Millionen Euro von Chelsea. Die Regeln des Financial Fair Play - die Pariser dürfen heuer maximal 60 Mio. Euro ausgeben - umgeht der Club. Die zehn Millionen für den vorerst geliehenen Ivorer Serge Aurier müssen etwa erst kommende Saison beglichen werden. Auf ähnliche Art und Weise versucht PSG auch Angel di Maria von Real an die Seine zu locken.

Geld dominiert die Liga

In den vergangenen beiden Jahren hat PSG die Liga dominiert, auch in der Champions League reichte es zuletzt zumindest für das Viertelfinale. Das Jahresbudget haben die Pariser dank der Clubeigentümer aus Katar noch einmal um zehn Prozent auf kolportierte 500 Mio. Euro erhöht. Monaco folgt mit 300 Millionen.

Die Traditionsclubs Olympique Lyon und Olympique Marseille (mit erneuertem Stadion und Neo-Trainer Marcelo Bielsa) können da nicht mehr mithalten. Beide haben in dieser Saison die Champions League verpasst. Der Ligue 1 stehen drei Startplätze zu, jenen in der Qualifikation holte sich Ex-Meister Lille. (red/APA, 7.8.2014)