Zigarettenstummeln könnten künftig ein begehrter "Rohstoff" werden.

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Dank einer neuen Entdeckung könnten südkoreanische Forscher künftig zwei Probleme auf einmal lösen. Die Wissenschaftler der Seoul National University haben einen Weg gefunden, azs Zigarettenstummeln Superkondensatoren herzustellen.

Per Pyrolyse zum Kondensator

Der Filter als Hauptbestandteil eines Zigarettenrests besteht mehrheitlich aus Zelluloseacetat. Dieses lässt sich mittels extrem starker Erhitzung, die zur thermochemischen Spaltung organischer Verbindungen führt (Pyrolyse) in ein auf Kohlenstoff basierendes Material verwandeln. Dieses weist viele unterschiedlich große Poren auf.

Dies führt dazu, dass das Material eine höhere Leistungsdichte und Speicherkapazität aufweist, als konventionelle Alternativen. Auch gegenüber Graphen und Kohlenstoff-Nanofasern soll ihre Erfindung im Vorteil sein, schreibt Phys.org.

Einsatz in Elektronik

Superkondensatoren kommen in zahlreichen elektronischen Geräten als auch E-Autos oder Windrädern zum Einsatz und dienen dort zur Erhaltung eines stabilen Stromkreislauf, da sie in der Lage sind in kurzer Zeit viel Energie aufzunehmen oder abzugeben. Aufgrund ihrer Eigenschaften gibt es auch Bestrebungen, sie zur Entwicklugn neuer Akkus heranzuziehen. Ihre Entdeckungen haben die Forscher im Fachjournal Nanotechnology veröffentlicht.

Zigarettenstummeln als ernstes Umweltproblem

Die Entdeckung könnte auf lange Sicht auch zu einer Lösung des durch Zigarettenstummels entstehenden Umweltproblems beitragen. 5,6 Billionen Glimtstengelreste sollen geschätzt jedes Jahr weltweit in die Umwelt gelangen. Weil diese zu einem großen Teil nicht biologisch abgebaut werden können, stellen sie mitunter eine erhebliche Gefahr für die Tierwelt dar, fasst Phys.org zusammen. (gpi, derStandard.at, 07.08.2014)