Herford - Auseinandersetzungen zwischen Männern jesidischen Glaubens und Sympathisanten der Terrorgruppe Islamischer Staat (IS, vormals ISIS/ISIL) haben im Westen Deutschlands einen Großeinsatz der Polizei ausgelöst. Anlass für die Streitigkeiten in Herford (Nordrhein-Westfalen) soll ein Plakat gewesen sein, auf dem Jesiden zu einer Demonstration gegen die Kriege in Syrien und im Irak aufriefen.

Nach Angaben der Polizei hatten am Mittwoch sechs Sympathisanten der radikalislamischen Terrormiliz fünf Jesiden in der Innenstadt von Herford attackiert und zwei von ihnen verletzt. Daraufhin versammelten sich bis zu 300 Angehörige der Glaubensgemeinschaft, um gegen den Angriff zu demonstrieren.

Mehrere Polizeihundertschaften waren im Einsatz, um die Gruppen auf Abstand zu halten. Die ganze Nacht lang seien größere Personengruppen kontrolliert worden, sagte ein Polizeisprecher.

Die Jesiden sind Kurden und leben vor allem im Nordirak, wo die Terrormiliz Islamischer Staat nach heftigen Kämpfen mit kurdischen Einheiten größere Gebiete unter ihre Kontrolle gebracht hat. Sie geht rücksichtslos gegen Gegner und Andersgläubige vor. Im Nordirak sind derzeit zehntausende Menschen auf der Flucht vor den Extremisten. (APA, 7.8.2014)