Kabul/Washington - US-Außenminister John Kerry ist am Donnerstag zu einem unangekündigten Besuch in Afghanistan eingetroffen, wo er im Streit um den Sieger der Präsidentschaftswahl vermitteln will. Kerry fordere von Kabul die Einigung auf ein Staatsoberhaupt und eine Regierung bis zum NATO-Gipfel Anfang September in Wales, sagte ein Sprecher Kerrys.

Der US-Außenminister wolle sich mit den beiden Kandidaten um das Präsidentenamt, Abdullah Abdullah und Ashraf Ghani, sowie mit Präsident Hamid Karzai treffen, hieß es. Die politische Lage in Afghanistan ist seit Wochen angespannt. In der ersten Wahlrunde Anfang April war der frühere Außenminister Abdullah noch deutlich vor dem Ex-Finanzminister Ghani gelegen. Die Stichwahl gewann laut Wahlkommission jedoch Ghani. Daraufhin warf Abdullah ihm Manipulationen vor und beanspruchte den Sieg für sich.

Unter Vermittlung von Kerry einigten sich die beiden Politiker Mitte Juli auf eine vollständige Neuauszählung aller Stimmen, stritten danach aber weiter über das genaue Vorgehen. Anfang August wurde der Streit nach offiziellen Angaben beigelegt. (APA, 7.8.2014)