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Said Hariri bei seiner Ankunft in Beirut

Foto: REUTERS/Dalati Nohra/

Beirut/Damaskus/Riad - Der frühere libanesische Ministerpräsident Saad Hariri ist am Freitag nach dreijähriger Abwesenheit überraschend in den Libanon zurückgekehrt. Der sunnitische Politiker habe sich umgehend mit Ministerpräsident Tammam Salam getroffen, teilte Hariris Büro mit. Der Sohn des ermordeten Poltikers Rafik Hariri hatte den Libanon einige Monate nach dem Zusammenbruch seiner Regierung 2011 verlassen.

Die Regierung war zerfallen, nachdem die schiitische Hisbollah-Bewegung ihre Minister aus dem Kabinett abgezogen hatte. Hariri hatte am Mittwoch den saudiarabischen König Abdallah getroffen. Anschließend teilte er mit, das Königreich werde die libanesische Armee mit einer Milliarde Dollar (748 Millionen Euro) im Kampf gegen die Jihadisten unterstützen. Der Libanon ist zunehmend vom Übergreifen des Bürgerkriegs in Syrien bedroht. Vergangenes Wochenende gab es in der Grenzregion Aarsal heftige Kämpfe zwischen der libanesischen Armee und Jihadisten aus Syrien. Dabei wurden zahlreiche Soldaten getötet und dutzende Sicherheitskräfte entführt.

Allgemein haben die Spannungen im Libanon infolge des syrischen Bürgerkriegs stark zugenommen. Während die Sunniten überwiegend die Rebellen unterstützen, stehen die Schiiten mehrheitlich hinter Syriens Präsident Bashar al-Assad. Die Hisbollah-Miliz kämpft seit dem Frühjahr 2013 offen an der Seite der syrischen Regierungstruppen. Radikale sunnitische Gruppen verübten eine Reihe blutiger Anschläge in Hisbollah-Gebieten. In der Hafenstadt Tripoli liefern sich Anhänger und Gegner Assads zudem immer wieder Schießereien. (APA, 8.8.2014)