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Nicht so prickelnde Zahlen für Schlumberger.

Foto: AP Photo/Ronald Zak

Wien - Beim Sekthersteller Schlumberger hat die Sektsteuer-Wiedereinführung mit 1. März massiv auf das Geschäft gedrückt. Der Quartalsverlust war im Jahresvergleich mit 170.000 Euro (Vorjahr: 165.000 Euro) nur leicht höher, weil Sparschritte in Österreich griffen und aus den Niederlanden und Deutschland mehr Ergebnis kam. Der Umsatz ist aber um 9,1 Prozent eingebrochen, in Österreich gar um ein Fünftel.

Der konsolidierte Umsatz der mittlerweile an die Schweizer Sastre-Gruppe verkauften österreichischen Schlumberger-Gruppe mit ihren 218 Beschäftigten sank im ersten Quartal des Wirtschaftsjahres 2014/15 (April bis Juni) um 4,3 Millionen Euro auf 42,4 Mio. Euro.

Steuerbedingte Preiserhöhung

Weil der heimische Handel sich in den Monaten vor der Wiedereinführung der Sektsteuer im Kernmarkt Österreich massiv eingedeckt hatte, fehlte hier im Geschäft ab April einiges an Umsatz: Der Umsatzrückgang in der Schlumberger Wein- und Sektkellerei GmbH Wien belief sich hier im Erstquartal auf 5,5 Millionen Euro oder 20,6 Prozent auf 21,1 Mio. Euro. Auch im neuen Quartal hielten die Auswirkungen der Eindeckungskäufe des Handels im Vorfeld der Steuererhöhung an.

Wie Schlumberger (Sektmarken: Schlumberger, Goldeck, Hochriegl) am Freitagnachmittag mitteilte, führt die erhöhte Sektsteuer samt der dadurch gestiegenen Umsatzsteuer zu einer steuerbedingten Preiserhöhung von 90 Cent je 0,75-Liter-Flasche. Gerade im günstigeren und mittelpreisigen Segment bewirkte das die größte prozentuelle Verteuerung pro Flasche. "Zukünftig ist daher mit einem nachhaltigen Absatzrückgang zu rechnen", schreibt das Unternehmen im Quartalsbericht.

EU-Sanktionen gegen Russland

"Mit Vorsicht" beobachtet Schlumberger derzeit auch die weitere Entwicklung rund um die EU-Sanktionen gegen Russland, die das Wirtschaftswachstum dämpfen dürften. Aus heutiger Sicht wird für das Schlumberger-Geschäft im Gesamtjahr dennoch mit einer "stabilen Entwicklung" gerechnet. Zum Geschäft gehören auch Spirituosen und Wein, vertrieben wird auch Bier.

Vorbehaltlich der Genehmigung durch die zuständigen Kartellbehörden hält die Schweizer Sastre SA heute 81,6 Prozent des stimmberechtigten Grundkapitals. Die Underberg-Familie hat heuer Mitte Juli ihr Aktienpaket verkauft. (APA, 8.8.2014)