Hebron/Gaza - Bei Protesten gegen den Militäreinsatz Israels im Gazastreifen ist am Freitag im Westjordanland nach palästinensischen Angaben ein Jugendlicher von der israelischen Armee getötet worden. Der 19-jährige Palästinenser sei nahe der jüdischen Siedlung Psagot östlich von Ramallah erschossen worden, teilten Vertreter der örtlichen Rettungskräfte mit.

In Hebron wurde nach palästinensischen Angaben ein Mann durch einen Schuss in die Brust schwer verwundet. 29 weitere Palästinenser seien verletzt worden, als die Armee sie mit Gummigeschossen und scharfer Munition beschossen habe.

Zusammenstöße

Nach Angaben des israelischen Militärs wurden die Soldaten in Hebron von etwa 300 gewaltbereiten Demonstranten mit brennenden Reifen, Brandsätzen und Steinen attackiert. Zuvor waren in der Stadt etwa 2.000 Menschen mit Flaggen der radikal-islamischen Palästinenser-Organisation Hamas durch die Straßen gezogen. Auch in Ramallah, Nablus und in der Nähe von Bethlehem kam es zu teilweise gewalttätigen Protesten.

Eine 72-stündige Waffenruhe zwischen Israel und den militanten Palästinensern im von der Hamas kontrollierten Gazastreifen war am Freitag in der Früh ausgelaufen. Nach erneutem Raketenbeschuss aus dem Küstengebiet nahm Israel seinen Militäreinsatz wieder auf und brach die Verhandlungen über eine dauerhafte Waffenruhe ab. Im Laufe des Tages wurden nach Angaben der örtlichen Rettungskräfte fünf Palästinenser bei Luftangriffen der israelischen Armee getötet, darunter ein zehnjähriger Bub. Aus dem Gazastreifen wurden nach Angaben des israelischen Militärs 35 Raketen auf Israel abgefeuert. Ein Soldat und ein Zivilist seien verletzt worden. (APA, 8.8.2014)