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Am 9. August 1945 um 11.02 Uhr Ortszeit fiel nach Hiroshima drei Tage zuvor die zweite Atombombe der USA auf eine japanische Stadt.

Foto: Stanley Troutman, File/AP/dapd

Nagasaki - In Japan haben Zehntausende Bewohner von Nagasaki des Atombombenabwurfs auf ihre Stadt vor 69 Jahren gedacht. Überlebende, Hinterbliebene und Regierungsvertreter erinnerten am Samstag an die mehr als 70.000 Opfer, die bei der gewaltigen Detonation am 9. August 1945 oder an deren Spätfolgen starben.

Mit Glockenläuten wurde um 11.02 Uhr Ortszeit (04.02 Uhr MESZ) jener verheerende Augenblick markiert, an dem die Bombe der US-Luftwaffe damals einschlug. Nagasakis Bürgermeister Tomihisa Taue rief in seiner Gedenkrede zum weltweiten Verzicht auf Atomwaffen auf.

Taue äußerte auch Besorgnis über die Entscheidung der japanischen Regierung, neuerdings auch den Einsatz von Streitkräften zur Verteidigung politischer Verbündeter zu erlauben. Ministerpräsident Shinzo Abe hatte den Kursschwenk gegen den Widerstand weiter Teile der Bevölkerung und trotz der Kritik aus Nachbarländern wie China und Südkorea durchgesetzt.

Spätfolgen bis heute spürbar

Der erste Atombombeneinsatz aller Zeiten zerstörte am 6. August 1945 die japanische Stadt Hiroshima und riss rund 140.000 Menschen in den Tod. Nagasaki wurde drei Tage danach getroffen. Bis heute leiden tausende Menschen unter den Spätfolgen der nuklearen Verseuchung. Am 15. August endete mit der Kapitulation Japans der Zweite Weltkrieg.

Die historische Bewertung des Atombombeneinsatzes vom August 1945 ist umstritten. Abgesehen vom schieren Ausmaß der Katastrophe für die Opfer halten viele Historiker den Einsatz für nicht kriegsentscheidend, auch wenn Japan kurz darauf kapitulierte. Der Abwurf der Atombomben auf die Zivilbevölkerung der beiden japanischen Großstädte habe nach ihrer Einschätzung seinerzeit vor allem dem Zweck gedient, die Sowjetunion abzuschrecken. Japan hatte im Zweiten Weltkrieg zusammen mit Hitler-Deutschland gegen die Sowjetunion und deren westliche Verbündete gekämpft.