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Eine Satellitenaufnahme des Taifuns

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Am Hafen Tonosho auf der Insel Shodoshima wurden Windgeschwindigkeiten von rund 200 Stundenkilometer gemessen

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In Kochi im Westen Japans standen zahlreiche Autos unter Wasser.

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Tokio - Der Taifun "Halong" hat Sonntagfrüh mit voller Wucht die Insel Shikoku im Südwesten Japans erreicht. Der Sturm traf nahe Aki in der Präfektur Kochi auf Land, wie die japanische Wettebehörde mitteilte. Laut dem japanischen Rundfunksender NHK forderten die Behörden in mehreren Regionen insgesamt 1,5 Millionen Menschen auf, ihre Häuser zu verlassen. Mindestens zwei Menschen kamen ums Leben. Im Norden Japans hat sich am Sonntag außerdem ein Erdbeben der Stärke 6,0 ereignet.

180 Stundenkilometer

Wegen des Taifuns haben die Behörden ihre höchste Warnstufe für die Präfektur Mie 300 Kilometer westlich von Tokio ausgesprochen. Dies bedeutet, dass Lebensgefahr besteht und erhebliche Sachschäden erwartet werden. "Halong" zog mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 180 Stundenkilometern in nordöstliche Richtung.

In Mie rechneten die Behörden wegen der extremen Niederschlagsmengen, die mit dem Sturm einhergingen, mit Erdrutschen und Überschwemmungen. Fernsehbilder zeigten Wellen, die über Schutzwälle schwappten, und reißende Flüsse. Am Sonntag würden in Japan mindestens 143 Flüge und möglicherweise bis zu 300 Flüge wegen "Halong" gestrichen, berichtete der Sender. Am Samstag waren bereits 470 Flüge ausgefallen. Mitten in der japanischen Ferienreisezeit strandeten deshalb mindestens 20.000 Passagiere auf Flughäfen.

Der Taifun bewegt sich am späten Sonntagvormittag (Ortszeit) mit 30 Kilometern pro Stunde in Richtung Nordnordosten. Böen erreichten Windgeschwindigkeiten von gut 160 Kilometern pro Stunde mit, wie die Meteorologiebehörde mitteilte.

Das Wetter kommt in Japan nicht zur Ruhe. Zu Wochenanfang kam laut NHK ein Mensch bei einem heftigen Unwetter ums Leben, 25 weitere Menschen wurden verletzt. Der Taifun "Neoguri" riss Ende Juli in Südjapan mehrere Menschen in den Tod und hinterließ eine Schneise der Zerstörung. In betroffenen Gebieten kam es zu Erdrutschen und der Zugverkehr wurde unterbrochen. Die Meteorologiebehörde des Landes warnte vor Erdrutschen, meterhohen Wellen und anschwellenden Flüssen.

Häufig Erdbeben

Im Norden Japans hat sich am Sonntag ein Erdbeben der Stärke 6,0 ereignet. Das Epizentrum lag im Pazifischen Ozean vor der Küste der Präfektur Aomori, teilte die US-Erdbebenwarte mit. Die Präfektur liegt 600 Kilometer nordöstlich der japanischen Hauptstadt Tokio. Die Behörden gaben keine Tsunami-Warnung aus. Angaben über mögliche Schäden lagen zunächst nicht vor.

Japan wird häufig von Erdstößen erschüttert, da dort mehrere tektonische Platten aufeinandertreffen. Aufgrund strenger Bauvorschriften gibt es jedoch in den meisten Fällen nur geringe Schäden an Häusern. Im Mai hatte allerdings ein Erdbeben der Stärke 6,0 Gebäude in Tokio zum Wanken gebracht und 17 Menschen verletzt. (APA, 10.8.2014)