Manch Gerüchte zieht Kreise und kommt auf seinem Weg mehrmals vorbei. Das spricht für die Kleinheit der Branche, für ihre Tratschfreude - oder womöglich hält es sich auch so hartnäckig, weil in ihm doch ein Stück Wahrheit steckt.
Das Haus Fellner - Mediengruppe Österreich - wolle im klassischen Fernsehen aktiv werden, und das mit Support der Stadt Wien, die ob Wahlkampf 2015 besondere Werbefreude zeigt. Hieß es schon vor Wochen mit einiger Bestimmtheit, wurde ebenso bestimmt dementiert - von Wolfgang Fellner, vom Chef des Presse- und Informationsdienstes der Stadt Wien, Oliver Stribl, und von Marcin Kotlowski, dem Geschäftsführer von W24, dem Kabelsender der Wien Holding. Wobei Kotlowski sich Kooperationen meist aufgeschlossen zeigt.
Nun kam die Grundinformation wieder um die Ecke - aus völlig anderer Richtung, aber ebenso bestimmt - aber mit einem anderen der Stadt Wien nahestehenden Sender: Fellner würde sich an Schau TV beteiligen - der Satellitensender, im Burgenland auch im Kabel, gehört den Eigentümern des Bohmann-Verlags, die Wien mit Mehrjahresvertrag traditionell viele Auftragspublikationen liefern.
Der Bohmann-Verlag gehört laut Firmenbuch seinen zwei Geschäftsführern, ebenso Schau TV zu gleichen Teilen. 50-Prozent-Eigner Gerhard Milletich verneint rundweg und glaubwürdig: Er habe mit Fellner kein Wort darüber gewechselt, er wisse von solchen Überlegungen nichts.
Warten wir noch ein Weilchen, aus welcher Richtung sich Fellner und das Fernsehen als nächstes nähern. (fid, derStandard.at, 10.8.2014)