Zwei Gramm Gold je verlorenes Kilo Übergewicht: Zu diesen Bedingungen könnten sich wohl etliche damit anfreunden, statt Schnitzel eine Zeitlang nur Salat zu bestellen - sogar ohne gebackene Putenstreifen!

Das Angebot gibt es wirklich. Nur leider nicht bei uns, sondern in Dubai, wo die Regierung offenbar nicht mehr weiß, wohin mit den Petrodollars: Freies Wohnen und andere Sozial-Goodies sind längst verwirklicht, jetzt sollen die zusehends erdäpfelförmigen Bürger zu Bewegung und besserer Ernährung ermuntert werden.

Vergangenes Jahr wurde pünktlich zum Ramadan gestartet, da gab's aber "nur" ein Gramm Gold je Kilo Fett, was die verwöhnten Dubaier kaum dazu verleiten konnte, sich aus der Sofafalte zu wuchten. Weshalb die Aktion nun wiederholt wird - mit verdoppeltem Bonus.

Österreich kann sich solch zukunftsweisende Investitionen in die Volksgesundheit eher nicht leisten, so reich sind wir als eines der reichsten Länder der Welt nämlich auch wieder nicht. Dabei wären solche Anreize wirtschaftlich argumentierbar - das Gesundheitssystem trägt allzu schwer an den Folgen massenhafter Fettleibigkeit. Wobei: Man müsste sicherstellen, dass hinuntergehungerte Kilos nach dem Aufwiegen in Gold nicht gleich wieder raufgefressen werden - womöglich gar, um sie im Jahr darauf abermals gegen Gold zu tauschen. Auch um der Gesundheit willen: Der Jo-Jo-Effekt ist nämlich zu Recht gefürchtet. (Severin Corti, DER STANDARD, 11.8.2014)