Wien/Schwechat - Durchaus fleißig hat das österreichische Basketball-Nationalteam seine erste Pflichtaufgabe in der EM-Qualifikation für die Eurobasket 2015 erfüllt. Mit einem 84:76-Sieg gegen Luxemburg, das klarerweise ein noch kleinerer Basketball-Zwerg ist als dieses gelobte Österreich.
Nicht unbedingt typisch, starteten die rot-weiß-roten Basketballer im Multiversum in Schwechat mit einer furiosen Korbattacke nach der anderen. Die Bälle streiften durchs Netz, das es eine Freude war. Knapp 80 Prozent Dreierquote nach dem ersten Viertel und eine klare 30:16-Führung. "Die erste Halbzeit war korrekt", hat Kapitän Thomas Schreiner nach der Partie gesagt. Der Spanien-Legionär war mit 16 Punkten bester Werfer seines Teams.
Nach der Pause wurde dann leider vom ICE (wir reden hier freilich nicht vom TGV) in den Schlafwagen gewechselt und Österreich ließ Luxemburg nach einer zwischenzeitlichen 20 Punkteführung am Leben. Insgesamt 17 Ballverluste darf man sich gegen die kommenden Gegner nicht erlauben, in der Verteidigung wurde merklich nachgelassen. Das Endergebnis ist ein hässliches, auch wenn der Sieg nie in Gefahr war.
Der nächste Gegner heißt Deutschland und das wird sicher weniger lustig. Die Deutschen kommen wohl "angfressen" nach Schwechat, haben sie doch ihr Auftaktspiel in Polen mit 67:68 verloren. Das Spiel steigt am Mittwoch im Multiversum (20.20 Uhr, live ORF Sport +). NBA-Spieler Dennis Schröder (Atlanta Hawks) erzielte bei der Niederlage der DBB-Auswahl in Polen 16 Punkte und verteilte fünf Assists, sein letzter Dreipunkteversuch verfehlte jedoch das Ziel.
Österreichs Ziel ist dennoch Platz zwei in der Vierergruppe und das EM-Ticket. Die Wahrheit liegt auf dem Parkettboden. (Florian Vetter, derStandard.at, 10.8.2014)
Ergebnisse vom ersten Spieltag der Basketball-EM-Qualifikation der Männer - Gruppe C:
Österreich - Luxemburg 84:76 (51:27) Schwechat, 400 Zuschauer. Beste ÖBV-Werfer: Schreiner 16, Mahalbasic 14, Maresch 12, Murati 12 Polen - Deutschland 68:67 (36:31)
Tabelle Gruppe C: Österreich (2 Punkte/1 Spiel) vor Polen (2/1), Deutschland (1 /1) und
Luxemburg (1/1) Nächste Spiele (Mittwoch, 13. August): Österreich - Deutschland (20.20 Uhr), Luxemburg - Polen (19.30 Uhr)
Modus: 26 Nationen kämpfen um 13 Plätze, die für EuroBasket 2015 noch zu vergeben sind. Die Qualifikation wird in fünf Vierer- und zwei Dreiergruppen gespielt. Die sieben Pool-Sieger und die sechs besten Zweitplatzierten erreichen das Endturnier. Bereits qualifiziert sind Titelverteidiger Frankreich, Vize-Europameister Litauen, weiters Spanien, Kroatien, Slowenien, die Ukraine, Serbien, Finnland, Griechenland und die Türkei, die alle auch bei der Weltmeisterschaft 2014 (30. August bis 14. September in Spanien) an den Start gehen, sowie Estland, das sich im vergangenen Sommer in der ersten Qualifikationsphase das Ticket gesichert hat