Würzburg - Wegen einer jahrelangen Serie von Schüssen auf Lastwagen und Autos muss sich seit Montag ein 58 Jahre alter Fernfahrer vor dem Landgericht Würzburg verantworten. Dem mutmaßlichen Autobahnschützen wird unter anderem fünffacher versuchter Mord, gefährliche Körperverletzung, unerlaubtes Führen von Schusswaffen und gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr vorgeworfen.

Die Polizei hatte jahrelang fieberhaft nach dem Autobahnschützen gesucht, die Serie dauerte von spätestens 2008 bis 2013. Wohl nur durch Zufall wurde bei den laut Anklage mehr als 700 Schüssen niemand getötet. So traf der Autobahnschütze im Jahr 2009 eine Geschäftsfrau in ihrem fahrenden Auto in den Hals. Die lebensgefährlich verletzte Frau fuhr danach mit hoher Geschwindigkeit in die Leitplanken der Autobahn.

Wollte Denkzettel verpassen

Der geständige Fernfahrer gab an, bei allen Schüssen immer nur auf die Ladung von Lastwagen gezielt zu haben, er habe niemanden verletzen wollen. Als Motiv nannte er, er habe nach einem Beinahe-Unfall anderen Lkw-Fahrern einen Denkzettel verpassen wollen.

Die Suche nach dem Schützen gestaltete sich äußerst kompliziert, weil die beschossenen Lkw-Fahrer die Treffer meist erst bei Ankunft an ihrem Zielort bemerkten. Erst nach einer umfangreichen, technisch aufwendigen Fahndung konnte der Mann im Juni vergangenen Jahres festgenommen werden. (APA, 11.8.2014)