Der Euro ist am Dienstag spürbar unter Druck geraten und hat sich nur knapp über seinem Neunmonatstief gehalten. Nach überraschend schwachen Konjunkturdaten aus Deutschland fiel die Gemeinschaftswährung bis auf 1,3336 US-Dollar. Sie stand nur hauchdünn über dem tiefsten Stand seit vergangenen November, der in der vergangenen Woche bei 1,3333 Dollar erreicht worden war.

Gegen 18 Uhr wurde der Euro bei 1,3353 Dollar gehandelt. Gegen Mittag hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,3346 (Montag: 1,3386) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7493 (0,7471) Euro.

Den entscheidenden Dämpfer bekam der Euro am späten Vormittag durch das Konjunkturbarometer des Mannheimer Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW). Die von dem Institut ermittelten Konjunkturerwartungen von Finanzprofis waren so stark wie seit über zwei Jahren nicht mehr eingebrochen. Der Rückgang des Index um 18,5 Punkte auf 8,6 Zähler war außerdem bereits der achte in Folge. Das Ausmaß des Absturzes überraschte selbst viele Ökonomen.

"Die Verschärfung der Ukraine-Krise ist als der Stimmungskiller auszumachen", kommentierte Analyst Mario Gruppe von der NordLB. Aber auch jenseits der internationalen Krisenherde sei die Lage für die deutsche Wirtschaft derzeit "alles andere als rosig". Zuletzt waren bereits die Auftragseingänge und die Produktion in der deutschen Industrie deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben. (APA, 12.8.2014)