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Hier bei einer Ehrung 2010: Produzent Menachem Golan.

Foto: epa/JEAN-CHRISTOPHE BOTT

Tel Aviv - Vergangenen Mai wurde bei den Filmfestspielen in Cannes der Dokumentarfilm The Go-Go-Boys: The Inside Story of Cannon Films vorgestellt. Live mit dabei: die inzwischen betagten Protagonisten, Menachem Golan und sein Cousin Joram Globus, die es mit ihrer Firma Cannon Films in den 1980er-Jahren zu einiger Berühmtheit gebracht hatten.

Der junge Menachem Golan, 1929 in Palästina geboren, machte erste wertvolle Erfahrungen fürs Filmgeschäft in den 1960er-Jahren als Mitarbeiter von B-Movie-Mogul Roger Corman in Los Angeles. Zurück in Israel, produzierte er unter anderem Ephraim Kishons oscarnominierte Regiearbeit Sallah (1964). Gemeinsam mit seinem Cousin Joram Globus gelang ihm aber vor allem mit der Teenie-Klamotte Eis am Stiel und deren Fortsetzungen ein Coup.

Das Modell massentauglicher Genrefilme in Serie führten die Vermarktungsprofis Golan und Globus auch weiter, als sie 1979 die unabhängige US-Produktionsfirma The Cannon Group übernahmen. Zu ihren zugkräftigen Actionstars gehörten unter anderem Chuck Norris (Missing in Action), Jean-Claude Van Damme oder Sylvester Stallone (Die City-Kobra). Aber abgesehen von Exploitation-Ware produzierte man auch Filme von Robert Altman (Fool for Love), John Cassavetes (Love Streams) oder Jean-Luc Godard (King Lear). Nach schwindendem Erfolg überwarfen sich die "Go-Go-Boys" jedoch in den 1990er-Jahren. Am Freitag ist Menachem Golan 85-jährig in Tel Aviv gestorben. (red, DER STANDARD, 12.8.2014)