Am 12. August jährt sich der Todestag eines herausragenden Mexikaners, des Juristen, Intellektuellen, Politikers und Diplomaten Isidro Fabela zum 50. Mal. Sein Werk ist eine wichtige Referenz in der Zeitgeschichte Mexikos und Österreichs. Und es ist ein Anhaltspunkt für die heutige Zusammenarbeit zwischen unseren Ländern.

Fabela glaubte an ein gerechteres und geordnetes Weltsystem, und er kämpfte für die Verwirklichung seiner Vision. Am 19. März 1938 überbrachte er als Vertreter Mexikos dem Völkerbund unsere kategorische Ablehnung des Anschlusses Österreichs an Hitlerdeutschland. Wie im Fall von Äthiopien, der Spanischen Republik und China wies Mexiko den Akt der Aggression als einen Angriff auf das friedliche Zusammenleben der Völker zurück.

Es ist erwähnenswert, dass die Botschaft Fabelas an den Völkerbund nicht ein einzelner Verbindungspunkt zwischen unseren Ländern blieb. Sie führte zu einer engen und dauerhaften Beziehung. Sie erklärt die nachfolgenden Handlungen wie die Aufnahme österreichischer Exilanten in Mexiko vor und während des Zweiten Weltkriegs, die Unterstützung Mexikos für die Wiederherstellung der österreichischen Unabhängigkeit und Souveränität ab 1952 und nicht zuletzt die Zusammenarbeit bei großen Themen wie Abrüstung und Menschenrechte.

In Wien erinnert der Mexikoplatz im zweiten Bezirk an diese Haltung Mexikos. Die Promenade am Eingang zum Sitz der Vereinten Nationen wurde nach Isidro Fabela benannt. Der Todestag ist eine Gelegenheit, an die Bedeutung und den Wert der Prinzipien der Charta der Vereinten Nationen zu erinnern. Sie sind unsere Motivation, um uns weiterhin gemeinsam für internationalen Frieden und Sicherheit einzusetzen. (Luis Alfonso de Alba, DER STANDARD, 12.8.2014)