Foto: Brickner

Burggasse 98: Fassade wurde in vier Tagen bemalt.

Wien - Für Niklas Worisch sind es mehr als nur Bilder an der Wand: Die Fassadenbemalung in der Wiener Burggasse 98, also im Bobo- und Hochmietenbezirk Neubau, solle ein Signal zum Ankurbeln der lokalen Kreativencommunity setzen, wünscht sich der Kunststudent: "Zwar stehen in der Burggasse immer mehr Straßenlokale leer, aber immer noch gibt es viele Werbeagenturbüros und Kunstateliers in der Gegend. Deren Inhaber und Mitarbeiter möchte ich gern vernetzen."

Zu diesem Zweck hat Worisch ein Zeichen gesetzt: Er ließ den Graffitikünstlern der Irga-Irga-Crew (bestehend aus den Künstlern Knarf, Mafia und Freshmax) auf der straßenseitigen Fassade des zweistöckigen, 1910 erbauten Mietshauses freien Gestaltungsraum. Als Miteigentümer der Immobilie, die praktischerweise genau außerhalb der Stadtbilderhaltungszone steht, habe er das Recht dazu, betont Worisch. In der Zone haben Besitzer die Auflage, ihr Haus möglichst originaltreu zu erhalten.

Aktivitäten auch im Haus geplant

So jedoch prangt auf dem Haus nun ein Fassadengesamtbild in Schwarz- und Weißtönen, das aus der Weite an die Sgraffito-Dekorationen der Renaissance gemahnt. Aus der Nähe erkennt man die Street-Art-Motive. Der Außenwandbemalung sollen Kunstaktivitäten im Haus folgen. (DER STANDARD, 12.8.2014, bri)