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Derzeit wird intensiv an Ebola-Wirkstoffen geforscht. Die WHO überlegt nun, noch nicht zugelassene Wirkstoffe einzusetzen.

Foto: REUTERS/China Daily

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sammelt angesichts der Ebola-Epidemie in Westafrika den Einsatz experimenteller Wirkstoffe. Dazu haben von der WHO beauftragte Medizin-Ethiker Beratungen zum Einsatz von Präparaten aufgenommen. Erste Ergebnisse sollen am Dienstag bei einer Pressekonferenz in Genf vorgestellt werden.

Großes Risiko

Möglich wäre nach Einschätzung von Experten, dass die WHO den Einsatz von Mitteln gutheißt, die zum Beispiel in US-Labors noch in einer frühen Entwicklungsphase sind. "Wir haben hier eine Krankheit mit hoher Sterberate, ohne dass es eine bewährte Behandlung oder Impfung gibt", erklärte dazu in der vergangenen Woche die stellvertretende WHO-Generaldirektorin Marie-Paule Kieny.

Die Ethiker müssten einschätzen, was für Ärzte in dieser Situation verantwortbar ist. Das oberste Prinzip der Medizin lautet: "Nicht schaden!" Das Risiko der Anwendung solcher Medikamente kann enorm sein. Außerdem ergibt bei nicht zugelassenen und daher noch nicht in industriellem Maßstab produzierten Medikamenten die Frage, wer sie bekommen soll und wer nicht.

Zwei aus den USA stammende Ebola-Patienten sowie ein Spanier sind vor wenigen Tagen mit dem Mittel "ZMapp" behandelt worden. Dieses war zuvor an Affen, noch nicht aber in den üblichen klinischen Testreihen erprobt an Menschen worden. Es handelt sich um ein Gemisch aus monoklonalen Antikörpern, das zum Abbau der Viren beziehungsweise infizierter Zellen führen soll. Entwickelt wird dieses Präparat von einem US-Biotechunternehmen mit einer von der Universität für Bodenkultur in Wien entwickelten Technologie. Es handelt sich dabei um genetisch veränderte Tabakpflanzen. (APA, derStandard.at, 11.8.2014)