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Die Hefe soll sich mit Musik wohler fühlen. Nachweisbar ist das nicht - die Einzeller haben keine Akustikorgane.

Foto: dapd/Hans Punz

Die New Belgium Brewery in Fort Collins macht vieles anders als andere Brauereien: Als kleine Craft Brewery hat sie sich in Sichtweite einer Elf-Millionen-Hektoliter-Brauerei von Anheuser Busch (heute AB-Inbev) etabliert. Sie hat viel mit belgischen Rezepten und belgischen Hefen experimentiert, hat ihren Brauern Kletterwände und Mountainbikes spendiert und sie über ein Mitarbeiterbeteiligungsprogramm zu Eigentümern gemacht.

Damit hat sie viel Erfolg gehabt: Mit 792.000 Barrels (1,26 Millionen Hektoliter) ist New Belgium längst die drittgrößte Craft Brewery in den USA - zum Mutterhaus in Colorado kommt demnächst ein zweiter Standort in Asheville, North Carolina.

Beschallte Gär- und Lagerkeller

Unter den vielen nicht so brauereitypischen Einrichtungen, die eben New Belgium speziell machen, sind ein paar Lautsprecher, mit denen Gär- und Lagerkeller beschallt werden. Das mache man, weil sich die Hefe mit Musik wohler fühle. Nachweisbar ist das nicht - die Einzeller haben keine Akustikorgane. Aber die Story ist gut.

Und unter Brauern populär. Demnächst will Ottakringer-Chefin Christiane Wenckheim ihren Hefen Musik gönnen. Wenn es die Hefe nicht freut, dann wahrscheinlich die Mitarbeiter. Vielleicht passt ja die eine oder andere Musik besonders zu einem Bierstil? Oder zur Verkostung? Auf das Experiment darf man gespannt sein. (Conrad Seidl, Rondo, DER STANDARD, 14.8.2014)