UWE-3: So unspektakulär kann funktionierende Weltraumtechnologie aussehen.

Foto: Lehrstuhl für Informatik VII

Würzburg - Er wiegt nur etwa ein Kilogramm, hat ein Borddatenverarbeitungssystem, das komplett aus kommerziellen Bauteilen besteht, und wurde von deutschen Studenten und Doktoranden gebaut: Der sogenannte Pico- bzw. Kleinst-Satellit UWE-3 ist ein Würfel von zehn Zentimetern Kantenlänge, der im vergangenen November ins All gebracht wurde. Und er ist offenbar recht robust, denn er arbeitet noch immer, wie die Universität Würzburg berichtet.

Entwickelt wurde UWE-3 fast ausnahmslos von Studenten des internationalen Master-Studiengang "Space Science and Technology“ sowie Doktoranden am Zentrum für Telematik und am Lehrstuhl für Informatik VII. Sie haben den Kleinst-Satelliten unter der Leitung der Doktoranden Stephan Busch und Philip Bangert entwickelt.

Strahlungsresistent

UWE-3 soll die Fähigkeiten einer effektiven Lage-Kontrolle für Satelliten dieser geringen Größe im Orbit demonstrieren. Darüber hinaus setzt er auf ein modulares Design, das entsprechend flexibel ist und einfache Änderungen oder Anpassungen der einzelnen Komponenten ermöglicht. Angedacht ist, ganze Formationen solcher Pico-Satelliten miteinander kooperieren zu lassen.

UWE-3 jedenfalls scheint trotz seiner einfachen Bauweise gut gerüstet. Seit mittlerweile acht Monaten funktioniert das Borddatenverarbeitungssystem des Satelliten einwandfrei und völlig ohne Unterbrechungen - "und das, obwohl wir detektieren konnten, dass es sehr starke Weltraumstrahlung abbekommen hat“, sagt Klaus Schilling, an dessen Lehrstuhl an der Würzburger Uni UWE-3 entwickelt wurde. (red, derStandard.at, 12. 8. 2014)