Seit September 2010 darf ein Makler nur noch maximal zwei Bruttomonatsmieten Provision verlangen, in vielen Fällen auch weniger. Dass die Vermieter meist gar nichts zahlen, sorgt für großen Unmut.

Montage: derStandard.at

Maklerprovisionen sind und bleiben für viele Mieter ein notwendiges Übel. Auch deshalb, weil sie meistens die einzigen sind, die zahlen: Das gesetzlich vorgesehene (bzw. zumindest ermöglichte) "Teilen" der Provision zwischen Mieter und Vermieter (insgesamt sind sechs Bruttomonatsmieten an Provision zulässig, vom Mieter dürfen seit September 2010 nur noch maximal zwei Monatsmieten verlangt werden) gilt nach wie vor als am Markt nicht durchsetzbar. Vermieter zahlen meist gar keine Provision an den Makler, der ihre Wohnung erfolgreich vermittelt hat.

"Provision für Mieter streichen"

Manche würden das gerne völlig umdrehen: "Maklerprovision für Mieter streichen", diese Forderung trommelt die Arbeiterkammer schon seit einiger Zeit. Diese Forderung stand auch im jüngsten Wahlprogramm der SPÖ, fand dann aber nicht den Weg ins gemeinsame SPÖ-ÖVP-Regierungsprogramm – auch wenn der zuständige ÖVP-Minister Mitterlehner in letzter Zeit immer wieder mit Sympathien für diese Idee auffiel.

Wäre sie durchsetzbar, würde es vermutlich nicht zum Schaden der Makler sein: Laut einer aktuellen Umfrage, die vom Daten-Anbieter imabis in Auftrag gegeben wurde, können sich 77 Prozent der befragten Mieter zumindest vorstellen, dann einen Makler zu kontaktieren, wenn die Provision rein der Abgeber zahlt. Konkret antworteten 30 Prozent mit "Ja, ganz sicher", weitere 47 Prozent mit "eher schon". 15 Prozent sagten "eher nicht", acht Prozent "ganz sicher nicht".

48 Prozent haben schlechte Meinung

Insgesamt hat laut der von Neuberger Research durchgeführten Befragung von 507 Österreicherinnen und Österreichern zwischen 19 und 69 Jahren fast die Hälfte eine "eher schlechte" (40 Prozent) oder "sehr schlechte" Meinung (acht Prozent) vom Beruf des Maklers. Von jenen 35 Prozent der Befragten, die in der Umfrage angaben, mit der Arbeit von Immobilienmaklern in Österreich "unzufrieden" zu sein, seien häufig die zu hohen Honorare und mangelnde Information bzw. Informiertheit der Makler kritisiert worden.

"Vielen ist der nachhaltige Mehrwert einer Maklerdienstleistung unklar, und daher herrschen oft Vorurteile gegenüber ihrer Arbeitsweise“, analysiert imabis-Gründer und -Geschäftsführer Roland Schmid. Das Problem liegt für ihn aber auch in der Vorgehensweise der Makler: "Wenn drei Makler das Objekt zu hoch anpreisen und sie auch nach Monaten einen Verkauf nicht schaffen, der vierte es aber zu einem geringeren Preis verkauft, wird dieser als Preisdrücker abgestempelt. Es entsteht der Eindruck, dass der Makler falsch gearbeitet hat, obwohl er als Einziger richtig vorgegangen ist und sich am marktgerechten Preis orientiert hat."

Der Endkunde wünsche sich, rasch zur Traumimmobilie zu kommen, "und das sollte auch das Ziel des Maklers sein", so Schmid abschließend. (mapu, derStandard.at, 13.8.2014)