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Die Begleiter vom Nikolaus ("Zwarte Pieten") werden in den Niederlanden traditionell schwarz geschminkt. Ein Amsterdamer Gericht beurteilte das als negative Stereotypisierung von Schwarzen.

Foto: EPA/Catrinus van der Veen

Amsterdam - Der Rassismus-Streit um den niederländischen Nikolaus geht in eine neue Runde. Der Traditionsverein für "Zwarte Pieten" (Schwarzer Peter) kündigte am Mittwoch Berufung gegen ein Urteil an, wonach die dunkelhäutigen Nikolaus-Helfer eine negative Stereotypisierung von Schwarzen darstellten.

Das Urteil des Amsterdamer Verwaltungsgerichts von Anfang Juli beruhe auf einer unrichtigen Interpretation historischer Fakten, erklärte die Pietengilde. Nach eigenen Angaben vertritt sie Hunderte von Niederländern, die in der Weihnachtszeit die überall im Land auftretenden Darsteller des Heiligen Nikolaus als "Zwarte Pieten" begleiten.

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Foto: EPA/EVERT ELZINGA

Das Gericht hatte erklärt, schwarze Bürger fühlten sich diskriminiert. Es gab einer Klage gegen den jährlichen Amsterdamer Auftritt von Nikolaus in Begleitung dunkelhäutiger Dienerfiguren recht. Die Helfer des Nikolaus - in den Niederlanden heißt er "Sinterklaas" - treten traditionell schwarz geschminkt und mit dick rot angemalten Lippen in bunten Fantasiekostümen auf. Das wurde auch schon vom Rassismus-Ausschuss der Vereinten Nationen kritisiert. Zur Empörung vieler Niederländer sprach das Gremium von einer "Rückkehr zur Sklaverei". (APA, 13.8.2014)