Als in den Anfangszeiten des syrischen Bürgerkriegs mehr als zwei Tage lang ein Internetausfall das Land lahmlegte, waren die Verdächtigen schnell bei der Hand: Viele vermuteten das repressive Regime unter Präsident Assad als Übeltäter, das verwies wiederum auf die Rebellengruppen. Tatsächlich soll der Blackout aber von einer ganz anderen Partei verursacht worden sein: Dem US-amerikanischen Militärgeheimdienst NSA.
Fehler bei Malware-Installation
Die NSA habe, so Whistleblower Edward Snowden in einem Interview in Wired, versucht, den Internetverkehr in Syrien besser überwachen zu können. Dazu sei die Installation von Malware auf einem zentralen Router nötig gewesen. Es sei allerdings zu schwerwiegenden Komplikationen gekommen, so Snowden – plötzlich sei ganz Syrien vom Netz abgeschnitten gewesen.
Beinahe Panik
Daraufhin versuchte das Elite-Hackerteam der NSA hektisch, den Fehler wiedergutzumachen. Es sei sogar so etwas wie Panik ausgebrochen, erzählt Snowden. Mitarbeiter hätten große Angst vor einem Publik-Werden des Fehlers gehabt. Der Einsatzleiter hätte hingegen lapidar darauf verwiesen, dass man immer noch den israelischen Geheimdienst verantwortlich machen könne. Aber weder das syrische Regime noch die Rebellen hatten seit dem Ausfall öffentlich die NSA verdächtigt. Der Geheimdienst wollte die Vorwürfe laut Wired nicht kommentieren. (fsc, derStandard.at, 14.8.2014)