Las Palmas/Madrid - Aus Protest gegen die geplante Erdölsuche vor den Kanaren hat die Regionalregierung der spanischen Inselgruppe Madrid mit einem Abbruch der offiziellen Beziehungen gedroht. Die Genehmigung von Probebohrungen vor den Inseln durch das spanische Industrieministerium sei eine Respektlosigkeit gegenüber den Bewohnern des Archipels, sagte der kanarische Regierungschef Paulino Rivero am Donnerstag.

Seine Regierung werde mit allen Mitteln darum kämpfen, die Bohrungen zu verhindern.

Die Zentralregierung in Madrid hatte dem Mineralölkonzern Repsol die Erlaubnis erteilt, im Seegebiet des Atlantiks zwischen den Kanaren und der marokkanischen Küste drei Probebohrungen vorzunehmen. Rivero hielt dem spanischen Ministerpräsidenten Mariano Rajoy vor, die Inselgruppen der Kanaren und der Balearen ungleich zu behandeln.

Rajoy hatte kürzlich auf Mallorca gesagt, dass es vor den Küsten der Mittelmeerinseln keine Probebohrungen geben werde, wenn davon eine - auch noch so geringe - Gefahr für die Umwelt rund um die Balearen ausgehe. Bei den Kanaren dagegen ignoriere Madrid das Risiko, das die Bohrungen für die Umwelt und den Tourismus bedeuteten, sagte Rivero. (APA, 14.8.2014)