Ein UN-Ausschuss hat die anhaltende Diskriminierung ethnischer Minderheiten in den USA kritisiert. Afroamerikaner seien stark überrepräsentiert unter jenen US-Bürgern, die "festgenommen, angeklagt, verurteilt, eingesperrt und mit lebenslanger Haft verurteilt werden, besonders für gewaltlose Verbrechen", so der stellvertretende Vorsitzende des UN-Komitees Noureddine Amir am Mittwochabend in Genf. Auch würden sie auffällig häufig zum Tode verurteilt und - ebenso wie andere Minderheiten - überdurchschnittlich oft zum Opfer exzessiver Polizeigewalt.

Ausschreitungen in Missouri

Letzteres ist dieser Tage von besonderer Brisanz, da ein tödlicher Vorfall in der US-Kleinstadt Ferguson die Vereinigten Staaten beschäftigt: Dort wurde der 18-jährige Michael Brown am Samstag unter ungeklärten Umständen von einem Polizisten erschossen. Nach Polizeiangaben handelte der Beamte aus Notwehr, da ihn der unbewaffnete schwarze Jugendliche attackiert und nach seiner Waffe gegriffen habe.

Ein Zeuge berichtete hingegen, der Polizist habe ihn und Brown angesprochen und sich ihnen dann mit vorgehaltener Waffe genähert. Brown habe sich mit erhobenen Händen umgedreht und sei dann mit mehreren Schüssen niedergestreckt worden.

Infolge des Vorfalls kam es zu Krawallen in Ferguson, die von der Polizei gewaltsam niedergeschlagen wurden. Am Mittwochabend wurde dabei laut der Zeitung "St. Louis Post-Dispatch" erneut ein Teenager von Polizeikugeln getroffen, nachdem der 19-Jährige eine Waffe auf die Einsatzkräfte gerichtet hatten. Augenzeugenberichte der Ausschreitungen:

Die Polizei will Demonstranten mit Lärm vertreiben
Storyful, Facebook/Wes Suber
Ein Augenzeuge berichtet über den Einsatz von Tränengas
Storyful, Instagram/haiku_rs
Demonstranten halten auf der Straße eine Messe für Michael Brown
Storyful, Instagram/Rachael Covington
Storyful
Storyful, Instagram/iamtnaz

(APA/red, derStandard.at, 14.8.2014)