Im Rahmen der Gamescom hat Electronic Arts den Einzelspielermodus von "Battlefield: Hardline" in einem 12-minütigem Gameplay-Video enthüllt. Die Kampagne soll ähnlich wie eine TV-Serie aufgebaut sein und wiederkehrende Charaktere sowie Cliffhanger bieten. Die Thematik des Spiels, bei dem militarisierte Polizisten gegen Verbrecher vorgehen, sorgte nun jedoch für Kritik. Kotaku-Autor Luke Plunkett sieht zu starke Verbindungen zu dem derzeitigen Polizeiaufmarsch in Ferguson, im US-Bundesstaat Missouri.

Entwickler verspricht besseres Einzelspielererlebnis

Die Spieler schlüpfen in der Kampagne von "Battlefield: Hardline" in die Rolle des jungen Polizisten Nick Mendoza, der gemeinsam mit seinem Partner Boomer versucht, jemanden aus seiner Vergangenheit ausfindig zu machen. Entwickler Visceral Games, die mit "Hardline" ihr Erstlingswerk im Franchise abliefern und bisher vor allem durch die "Dead Space"-Spiele Aufmerksamkeit erlangten, versprechen ein bessers Einzelspielererlebnis als in den letzten "Battlefield"-Kampagnen.

Battlefield
Foto: Electronic Arts

Kritik gegen EA

Aufgrund der aktuellen Ereignisse in den USA sieht sich Publisher Electronic Arts aktuell jedoch mit Kritik an dem Umgang mit der Thematik von "Battlefield: Hardline" konfrontiert. Am Wochenende wurde in Ferguson, im US-Bundestaat Missouri, von der Polizei ein unbewaffneter, afroamerikanischer Jugendlicher mit mehreren Schüssen auf offener Straße erschossen. In den beiden Nächten darauf kam es zu gewalttätigen Ausschreitungen gegen die Polizei, die sich mittlerweile wieder beruhigt haben sollen.

Bilder wirken wie von einem Kriegsschauplatz

Die Polizei marschierte jedoch bewaffnet mit Maschinengewehren, mehreren zusätzlichen Magazinen, Tarnuniformen und gepanzerten Fahrzeugen dagegen auf. Die Bilder gleichen mehr einem Kriegsschauplatz, als einer 20.000-Einwohner-Stadt in den USA. "Menschen auf der ganzen Welt sind verwirrt und schockiert von dieser Art der Polizeipräsenz", so Kotaku-Autor Luke Plunkett, "und EA veröffentlicht ein Videospiel über schwerbewaffnete Polizisten, die auf den Straßen der USA Zeug in die Luft jagen."

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Foto: Reuters/Anzuoni

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Kein einmaliger Ausrutscher

Die Argumentation, dass "Battlefield: Hardline" ja erst 2015 erscheine, lässt Plunkett nicht gelten. "Das was wir hier sehen ist kein einmaliger Ausrutscher. Es ist einfach das erste Mal, dass die Polizei ihre neuen Spielsachen für einen Testlauf ausprobieren konnte." Plunkett prophezeit viel mehr, dass ähnliches wieder passieren wird. "Die Vereinigten Staaten werden überflutet mit militärischer Ausrüstung, die aus dem Irak und Afghanistan rückfließt, (…) und Polizeikräfte sind die Empfänger eines großen Teils."

EA könne nicht mehr viel unternehmen

Plunkett vermutet, dass EA aufgrund des fortgeschrittenen Entwicklungsstadiums von "Battlefield: Hardline" nun nicht mehr viel unternehmen könne. Er hofft jedoch, dass alle Videospiel-Publisher dieses Thema in Zukunft ernster behandeln. "Jetzt, wo wir es in Realität gesehen haben, kann man kaum noch Heroismus oder Anerkennung dafür finden, wenn Polizisten sich als Kriegssoldaten verkleiden und Maschinengewehre auf Menschen richten, die sie eigentlich schützen sollten."

Spiel erscheint Anfang 2015

"Battlefield: Hardline" hätte ursprünglich bereits im Oktober für PC, PlayStation 3, PlayStation 4, Xbox 360 und Xbox One veröffentlicht werden sollen. Electronic Arts hat im Juli jedoch angekündigt, dass das Spiel aufgrund des Feedbacks aus der Betaversion erst Anfang 2015 erscheinen wird. (wen, derStandard.at, 16.8.2014)