Islamabad - Nach Schüssen auf den pakistanischen Oppositionspolitiker Imran Khan ist es zu Zusammenstößen zwischen seinen Anhängern und Gegnern gekommen. Bei dem Zwischenfall in der ostpakistanischen Stadt Gujranwala am Freitag wurde Khan nach Angaben seiner Sprecherin nicht verletzt. Die Wagenkolonne wurde nach ihren Angaben auch mit Steinen beworfen. Die Polizei habe nicht eingegriffen.

Der frühere Cricket-Profi Khan will mit seinen Anhängern in die Hauptstadt Islamabad ziehen und dort so lange wichtige Verkehrsverbindungen blockieren, bis Ministerpräsident Nawaz Sharif zurücktritt. Eine weitere Protestbewegung wird vom oppositionellen Geistlichen Tahir ul-Qadri organisiert. In der Hauptstadt sperrte die Polizei in Erwartung der Protestmärsche Hauptstraßen mit Frachtcontainern und Stacheldraht ab. Trotz der starken Präsenz der Bereitschaftspolizei versammelten sich Hunderte Anhänger der Opposition.

Khan protestiert mit seiner Aktion gegen angebliche Unregelmäßigkeiten bei der Wahl im vergangenen Jahr, während Qadri der Polizei vorwirft, gewaltsam gegen seine Anhänger vorgegangen zu sein. Dabei seien in Lahore 22 Menschen getötet worden.

Ob Khan und Qadri erfolgreich sind, dürfte auch vom Verhalten der Streitkräfte abhängen, die zu Amtsinhaber Sharif ein gespanntes Verhältnis haben. Für Streit sorgt etwa der Umgang mit den radikalislamischen Taliban. Während die Regierung auf Verhandlungen setzt, befürwortet die Armee einen Militäreinsatz. Erst am Donnerstag griffen Aufständische zwei Luftwaffenstützpunkte in Quetta an. Dabei wurden nach aktuellen Behördenangaben zehn Angreifer getötet und 13 Angehörige der Sicherheitskräfte verletzt. (APA, 15.8.2014)